Auswirkungen auf das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) und den für die Dividende massgeblichen bereinigten Konzernüberschuss gebe es aber nicht. Das EBIT ohne Sondereffekte sei nach vorläufigen Zahlen um sieben bis acht Prozent im Vergleich zu 2007 gestiegen. Damit hat E.ON die eigene Zielvorgabe von 5 bis 10 Prozent geschafft. Vor diesem Hintergrund versprach E.ON eine Erhöhung der Dividende um 9,5 Prozent auf 1,50 Euro.
Umfangreiches Sparprogramm
Zugleich kündigte E.ON ein umfangreiches Sparprogramm mit dem Titel «Perform-to-win» an. Bis 2011 will der Konzern die Kosten um 1,5 Milliarden Euro drücken. Stellenstreichungen schloss das Unternehmen nicht aus. «Wir denken daran, bestimmte Leistungen zu bündeln beziehungsweise auszulagern, so dass die Beschäftigung erhalten bleibt», sagte Konzernchef Wulf Bernotat in der Mitteilung. Es könne jedoch in einzelnen Bereichen und in begrenztem Umfang zu Personalabbau kommen. In diesem Fall werde der Konzern alle Möglichkeiten für sozialverträgliche Regelungen nutzen. Bei E.ON sind weltweit 88.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Konzern hatte im vergangenen Monat angekündigt, in Grossbritannien 450 Stellen zu streichen. Die Aktie des Unternehmens verlor im frühen Handel 0,8 Prozent vom Vortageswert und damit weniger als der Markt. Der DAX verlor knapp 2 Prozent.
Übernahmen waren teurer
Innerhalb des Sparprogramms seien unter anderem Veränderungen im Einkauf, Vertrieb und in der IT-Infrastruktur sowie eine einfachere Verwaltungsstruktur vorgesehen. «Nach einer Phase der Expansion, in der wir zahlreiche internationale Unternehmen übernommen haben (…) wollen wir uns jetzt auf die innere Stärkung und Leistungsfähigkeit des Unternehmens konzentrieren», sagte Bernotat. Diese Übernahmen kommen dem Unternehmen nun teuer zu stehen. Bei der US-Tochter Midwest nahm der Konzern im Jahresabschluss Wertberichtigungen von 1,5 Milliarden Euro vor. E.ON begründete dies mit dem Anstieg der Kapitalkosten im Zusammenhang mit der Finanzkrise sowie niedrigere langfristige Wachstumsraten aufgrund der heftigen Rezession in den USA.
Endesa-Belastungen bei Kauf unklar
Bei den von der spanischen Endesa sowie dem italienischen Energiekonzern Enel im vergangenen Jahr für knapp zwölf Milliarden Euro übernommenen Beteiligungen in Spanien, Frankreich und Italien mussten 1,8 Milliarden Euro abgeschrieben werden. Dabei habe sich vor allem die Erhöhung des Unternehmenssteuersatzes in Italien für Energieunternehmen von 27,5 auf 33 Prozent ausgewirkt. Zudem haben sich laut E.ON die Aussichten auf dem italienischen Energiemarkt aufgrund regulatorischer Eingriffe in die Grosshandelsmärkte im Herbst 2008 verschlechtert. Hinzu seien verzögerte Inbetriebnahmen von Kraftwerken gekommen. Dies sei bei den Übernahmen nicht bekannt gewesen.
E.ON wollte Endesa ursprünglich ganz übernehmen, war dabei aber 2007 gegen seinen Konkurrenten Enel und den Mischkonzern Acciona gescheitert. Die beiden Konzerne bezahlten für die Übernahme 42,5 Milliarden Euro und einigten sich anschliessend mit E.ON über den Verkauf einiger Anteile. Enel hat seinerseits Schwierigkeiten, die durch die Endesa-Übernahmen entstandene Schuldenlast zu senken. (awp/mc/pg/11)