Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) erhöhte sich um 10 Prozent auf 9,21 Milliarden Euro, wie die Gesellschaft am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Damit erfüllte E.ON die Erwartungen der Analysten und die selbst gesteckten Ziele. Für das laufende Jahr stellte Vorstandschef Wulf Bernotat einen operativen Zuwachs von 5 bis 10 Prozent und ein leichtes Gewinnplus in Aussicht.
Konzernumsatz auf 68,73 Milliarden Euro gesteigert
Das operative Plus erklärte Finanzchef Marcus Schenck mit der Entwicklung des kontinentalen Strom- und Gasgeschäfts, während die britische Tochter Rückgänge verzeichnete. Der Konzernumsatz kletterte um 7 Prozent auf 68,73 Milliarden Euro und der bereinigte Überschuss von 4,68 Milliarden auf 5,12 Milliarden Euro. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten mit einem EBIT in Höhe von 9,2 Milliarden Euro und einem Umsatz von 67,8 Milliarden Euro gerechnet. Beim Überschuss hatten sie mit 5,1 Milliarden Euro gerechnet.
Dividende steigt deutlich
An der Entwicklung sollen dir Aktionäre über eine höhere Dividende beteiligt werden. Diese solle um 22 Prozent auf 4,10 Euro pro Anteil aufgestockt werden, hiess es. Vorstandschef Wulf Bernotat kündigte zugleich höhere Investitionen an. In die Aufrüstung unter anderem der Stromerzeugung sollen nun bis zum Jahr 2010 rund 50 Milliarden Euro investiert werden – neun Milliarden Euro mehr als zuvor angekündigt.
Trennung von Überlandleitungen
E.ON-Chef Wulf Bernotat hat den kritisierten Zeitpunkt der Bekanntgabe des geplanten Stromnetzverkaufes verteidigt. Die Gespräche seien durch Indiskretionen vorzeitig bekannt geworden und das Unternehmen habe handeln müssen, sagte er am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf. «Er war nicht von uns gewählt und es lag uns fern, jemanden zu brüskieren». E.ON hatte in der vergangenen Woche überraschend angekündigt, sich von den Überlandleitungen trennen zu wollen und Kraftwerkskapazitäten abzugeben. Die Massnahmen sollen dazu beitragen, die Auseinandersetzung mit der EU im Strommarkt zu beenden, betonte Bernotat.
«Unternehmerische Entscheidung»
Die Trennung von Erzeugung und Netz müsse eine unternehmerische Entscheidung sein. «Und genau diese Entscheidung haben wir getroffen», sagte der E.ON-Chef. Die Ankündigung hatte in der Bundesregierung für Missstimmung gesorgt, weil sich Berlin in Brüssel für die Energiebranche und ihre ablehnende Haltung eines Stromnetzverkaufes stark gemacht hatte. Die E.ON-Konkurrenten RWE und EnBW wollen ihre Netze behalten, Vattenfall will einen Verkauf prüfen. Bernotat wollte zum Kraftwerksverkauf, zu möglichen Interessenten und einer privaten deutschen Netzgesellschaft keine weiteren Angaben machen. (awp/mc/ps)