EADS-Co-Chef Enders verteidigt China-Pläne

Kritiker eines Einstiegs in China zeigten einen «Mangel an Realismus», schrieb Enders in einem Beitrag für das «Handelsblatt» (Dienstagausgabe). «In einer weltweit vernetzten Wissensökonomie gibt es keine technologischen Besitzstände von Dauer mehr.» Globalisierung eröffne den Europäern enorme Wachstums- und Wohlstandschancen. Der Schlüssel dazu seien Kooperationen. Allerdings müssten diese mit einer angemessenen Kontrolle gekoppelt sein.


Flexible Regelungen

«Es wäre zum Vorteil Chinas und seiner Partner, würde Peking zweierlei durchsetzen: nämlich zum einen den nachhaltigen Schutz von geistigem Eigentum, zum anderen flexiblere Regelungen für ausländische Mehrheitsbeteiligungen an Joint Ventures», schrieb Enders. China hatte vor kurzem mit der EADS-Tocher Airbus einen Grossauftrag für 150 Flugzeuge vereinbart.

Gefahr kopiert zu werden

Airbus hatte dabei a uch Pläne für eine Fertigung in China bekannt gegeben, die vor allem in Frankreich heftig kritisiert worden waren : EADS gehe das Risiko ein, anfangs gute Geschäfte zu machen, dafür aber später von den Chinesen kopiert zu werden und im Reich der Mitte nichts mehr zu verkaufen. Enders betonte in seinem «Handelsblatt»-Beitrag, Airbus prüfe lediglich den Aufbau einer Fertigungslinie in der Volksrepublik. Eine Auslagerung europäischer Fertigungskapazitäten stehe dabei nicht zur Diskussion, bekräftigte er. «Stattdessen geht es um globalen Kapazitätsaufbau in einer Weltregion, die – so wird geschätzt – in den nächsten zwei Jahrzehnten voraussichtlich mehr als 2.000 neue Jets von der Grösse des A320 braucht.» (awp/mc/as)
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