EADS könnte Airbus-Werksverkäufe bereits am Freitag auf Eis legen

Nach unbestätigten Informationen soll der EADS-Verwaltungsrat bereits an diesem Freitag über die Zukunft der Werke befinden. Die Airbus-Gewerkschaften sollen am Montag über den Stand der Dinge informiert werden. «Die Idee konkretisiert sich, doch sie müsste noch vom Verwaltungsrat gebilligt werden», sagte ein Insider der Pariser Finanzzeitung «La Tribune» (Donnerstag).


Die Gewerkschaften befürchten, dass die verkauften Werke über kurz oder lang geschlossen werden und die Fertigung in Billigländer verlagert wird. Sie haben bereits harten Widerstand angekündigt.


Zur Disposition
Zur Disposition stehen in Deutschland die Airbus-Werke Varel, Nordenham und Laupheim sowie das für Airbus produzierende EADS-Werk Augsburg. Abstossen will Airbus auch die Werke Méaulte und Saint-Nazaire Ville in Frankreich sowie Filton in Grossbritannien. Für die deutschen Airbus-Werke bietet die Bremer OHB, für die französischen der französische Konzern Latécoère und für Varel die britische GKN. Zudem ist der US-Konzern Spirit bereit, alle deutschen und französischen Werke zu kaufen.


Zentraler Baustein des Airbus-Sanierungsprogramms «Power8»
OHB und Latécoère gelten aber als zu kapitalschwach, um die Weiterführung der Fertigung allein zu garantieren. Der Verkauf an den einst aus dem Boeing-Konzern ausgegliederten Konzern Spirit gilt politisch als heikel. Würde der Verkauf auf Eis gelegt, würde ein zentraler Baustein des Airbus-Sanierungsprogramms «Power8» nicht umgesetzt. Mit dem Programm sollen 2,1 Milliarden, nach neuen Erwägungen sogar 3,6 Milliarden Euro bis 2011 eingespart werden. Berlin und Paris wollen aber die Arbeitsplätze möglichst in Europa behalten. (awp/mc/gh)

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