EADS trotz deutlichem Gewinneinbruch im zweiten Quartal besser als erwartet
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Firmenwertabschreibungen und ausserordentlichen Posten, bei EADS als EBIT ausgewiesen, fiel von 863 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 278 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag in München mitteilte. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit 93,3 Millionen Euro gerechnet. Unterm Strich blieben 81 Millionen Euro nach 534 Millionen Euro vor einem Jahr. Hier hatten die Schätzungen bei 10,4 Millionen Euro gelegen. Der Umsatz gab von 9,897 auf 9,509 Milliarden Euro nach und traf damit etwa die Prognosen.
Schwierige Lage bei Tochter Airbus
Schwierig bleibt die Lage bei der wichtigsten Tochter Airbus, wenngleich der Konzern auch hier zumindest beim Ergebnis etwas bessere Zahlen einfuhr als angenommen. Das EBIT blieb entgegen der Erwartungen mit 88 Millionen Euro (Vorjahr: 813 Mio) in den schwarzen Zahlen. Die Analysten waren im Schnitt von einem Verlust in Höhe von 85,4 Millionen Euro ausgegangen. Die Umsätze gaben von 6,792 Milliarden Euro im Vorjahr auf 6,283 Milliarden Euro nach und erfüllten die Prognosen von 6,364 Milliarden Euro nicht ganz. Belastend wirkten vor allem die Kosten für den Grossraumflieger A380 und das neue Langstreckenflugzeug A350 XWB. Airbus hatte beim A380 immer wieder mit Verzögerungen zu kämpfen, der A350 musste nach Kritik von Kunden überarbeitet werden. Ausserdem kämpft der Konzern mit dem schwachen US-Dollar. Airbus als wichtigste Sparte des Konzerns produziert vorwiegend im Euro-Raum, Flugzeuge werden international aber in Dollar abgerechnet.
Sanierungsprogramm «Power8»
Um die Probleme bei Airbus in den Griff zu bekommen, hatte die Konzernführung Anfang des Jahres das Sanierungsprogramm «Power8» aufgelegt, das unter anderem den Abbau von rund 10.000 Stellen und den Verkauf von Werken vorsieht. Airbus hat sich für dieses Jahr Einsparungen in Höhe von 300 Millionen Euro vorgenommen.
Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt
Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigte EADS. So soll der Umsatz im einstelligen Prozentbereich zurückgehen. Dieser Prognose liegt ein Wechselkursverhältnis von 1,35 Dollar je Euro zu Grunde. Das EBIT soll weitgehend stabil bleiben. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern operativ knapp 400 Millionen verdient. Bei Airbus wird mit 440 bis 450 Flugzeugauslieferungen und einem «erheblichen Verlust» wegen des Konzernumbaus und der Kosten bei A380 und A350 gerechnet. Das Hubschrauber-, Verteidigungs- und Raumfahrtgeschäft soll dagegen stabile Umsätze ausweisen und den Gesamtbeitrag zum EBIT auf rund eine Milliarde Euro erhöhen. (awp/mc/gh)