Dies sagte EADS-Chef Louis Gallois der «Financial Times» (Montagausgabe). Übernahmen in den USA, Partnerschaften und Bündnisse seien als Hauptziele der neuen Firmenstrategie Vision 2020 festgelegt worden, die demnächst den Mitarbeitern vorgestellt werden soll.
Hauptsorge US-Dollar
«Meine Hauptsorge für die Zukunft ist die Schwäche des US-Dollar», sagte Gallois. «Ein Damoklesschwert hängt über unseren Köpfen und ist eine enorme Belastung gegenüber unserem einzigen Wettbewerber (Boeing) in der zivilen Luftfahrt.»
Gleichgewicht herstellen
Vision 2020 soll ein Gleichgewicht zwischen dem Flugzeuggeschäft der EADS-Tochter Airbus und den anderen Konzernsparten herstellen. Dazu zählen der Rüstungs- und der Raumfahrtbereich sowie das Geschäft mit Hubschraubern. Aktuell macht Airbus 64 Prozent des EADS-Umsatzes aus. Zum Vergleich: Boeing erzielt 47 Prozent seines Umsatzes mit Zivilflugzeugen. Wenn man nicht gegenlenke, steuere Airbus in wenigen Jahren 70 Prozent der Einnahmen bei, sagte Gallois. Eine bessere Balancierung der Geschäfte biete auch mehr Schutz vor den zyklischen Turbulenzen der zivilen Luftfahrt.
Zugang zum Amerikamarkt benötigt
«Wir wissen, dass es als europäisches Unternehmen nicht einfach ist, einen amerikanischen Betrieb zu führen, aber wir benötigen den Zugang zum Amerikamarkt, um in Dollar herstellen zu können», sagte Gallois. «Dafür müssen wir unsere Präsenz in den USA stärken.» Anfang Oktober war bekannt geworden, dass ein geplanter Zukauf in den USA am Veto des französischen EADS-Grossaktionärs Arnaud Lagardère scheiterte. EADS stand kurz vor der Übernahme des Drohnenherstellers United Industrial. Lagardère vereitelte angeblich den Kauf, weil er die Finanzmittel anders einsetzen will. Bei EADS stiess dies auf grossen Unmut, da United Industrial gut zu den USA-Plänen gepasst hätte. «Jetzt müssen wir wieder neu auf die Suche gehen», sagte ein US-Manager des Konzerns. (awp/mc/ab)