EADS will in USA expandieren
Ob EADS sich noch einmal um den 35-Milliarden-Dollar-Auftrag für Tankflugzeuge bewerben will, liess Uebber weiter offen. Washington will die Ausschreibung bis Anfang Juli verlängern, sofern der Konzern zu einem Angebot bereit ist. «Der Verwaltungsrat ist der Empfehlung von EADS-Konzernchef Louis Gallois gefolgt, nicht alleine ins Rennen zu gehen», sagte Uebber. Die Bieterfrist sei nur ein Element neben dem Preis, den Anforderungen oder der Suche nach einem US-Partner.
Verbündung mit L-3
Die «Financial Times Deutschland» berichtet, EADS werde sich für den Auftrag voraussichtlich mit dem US-Rüstungskonzern L-3 verbünden. L-3 mache 87 Prozent seines Umsatzes von 15,6 Milliarden Dollar mit der US-Regierung. Der Konzern beliefert das Militär, die Sicherheits- und Geheimdienste vor allem mit elektronischer Ausrüstung. Der bisherige EADS-Partner Northrop Grumman war jüngst abgesprungen.
Kein Daimler-Rückzug
Zum deutsch-französischen Verhältnis bei EADS sagte Uebber, der Verwaltungsrat folge keinen politischen Erwägungen. Einen Rückzug des deutschen Grossaktionärs Daimler schloss er aus. «Daimler plant keine Verringerung seiner Beteiligung», sagte Uebber. «Die Frage stellt sich so nicht.» Vorrangig müsse sein, dass bei einer Änderung der globalen Aktionärsstruktur «das Gleichgewicht der französischen und deutschen Interessen» erhalten bleibe.
Gibt Lagardère 7,5 %-Beteiligung ab?
Das verlängerte Abkommen mit den Investoren, an die Daimler 7,5 Prozent des EADS-Kapitals verkauft habe, gehe in diese Richtung. Diese 7,5 Prozent waren ohne Stimmrechte an ein überwiegend deutsches Konsortium aus Bundesländern und Banken gegangen, Daimler hält weiter rund 22,5 Prozent der EADS-Stimmrechte. «Das Schlüsselwort für den Aktionärskreis ist die Stabilität», sagte Uebber. Der französische Grossaktionär Lagardère soll danach trachten, seine EADS-Beteiligung von 7,5 Prozent abzugeben. (awp/mc/pg/26)