eBay-Chefin Whitman tritt ab

Die seit fast zehn Jahren amtierende eBay-Chefin Meg Whitman tritt zurück. An der Spitze steht künftig John Donahoe, der seit 2005 das Auktionsgeschäft führt. Im vierten Quartal kletterte der Überschuss um mehr als die Hälfte auf 530,9 Millionen Dollar (362,9 Mio Euro). Der Umsatz stieg um mehr als ein Viertel auf 2,18 Milliarden Dollar, teilte eBay am Mittwochabend nach Börsenschluss in San Jose (Kalifornien) mit. Damit schnitt eBay besser ab als von der Wall Street erwartet. Für das laufende Quartal rechnet eBay mit einem Umsatz von bis zu 2,05 Milliarden Dollar sowie mit einem Gewinn je Aktie zwischen 1,63 und 1,67 Dollar. Dies liegt unter den bisherigen Schätzungen der Analysten.


Verlangsamtes Wachstum
Die Aktie verlor nachbörslich knapp sieben Prozent auf rund 27 Dollar. Im Tagesverlauf hatte der Titel noch 6,7 Prozent zugelegt. Der Internet-Konzern kämpft seit einiger Zeit mit einem langsameren Wachstum in seinem Kerngeschäft der Auktionen. eBay hat daher bereits mit einer Reihe von Veränderungen auf der Webseite und beim Service begonnen. Zudem soll das Gebührenmodell bei den Auktionen umgebaut werden.


Gewinneinbruch
Im Gesamtjahr brach der eBay-Gewinn um mehr als zwei Drittel auf 348,3 Millionen Dollar ein. Eine milliardenschwere Abschreibung nach dem Kauf der Internettelefonie-Firma Skype verhagelte die Bilanz. Der Umsatz stieg um mehr als ein Viertel auf 7,67 Milliarden Dollar. 2008 soll er auf 8,50 bis 8,75 Milliarden Dollar zulegen, während die Expertenprognose 9,02 Milliarden Dollar vorsieht. Den Gewinn je Aktie (EPS) sieht das Unternehmen vor Sonderposten bei 1,63 bis 1,67 Dollar. Die Experten rechnen mit 1,66 Dollar.


Whitman bleibt im VR
Angetrieben wurde das Wachstum von allen Geschäftsbereichen, hiess es weiter. Besonders robust seien aber PayPal (Bezahlsystem), StubHub (Tickethandel) und Skype gewachsen. Der neue eBay-Chef Donahoe ist seit knapp drei Jahren an Bord. Whitman bleibt Mitglied des Verwaltungsrates. Die 51-Jährige zählt zu den Veteranen der Internet-Wirtschaft und war eine der wenigen Frauen an der Spitze eines grossen US-Konzerns.


Von 30 zu 15.000 Beschäftigten
Whitman hatte vor fast genau zehn Jahren, im März 1998, die Führung des damals noch jungen Auktionshauses mit gerade einmal 30 Angestellten übernommen. Im September 1998 ging eBay an die Börse. Heute beschäftigt das Unternehmen 15.000 Mitarbeiter und zählt weltweit 248 Millionen registrierte Nutzer. (awp/mc/ps)

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