«Von der Ankündigung des Online-Kaufhauses Google Base haben wir noch keinerlei Auswirkungen gespürt», sagte sie der «WirtschaftsWoche». «Wir wissen, wie schwer es ist, einen neuen Marktplatz auf die Beine zu stellen. Aber wir behalten Google im Auge.»
Vorteile mit PayPal und Skype
Auch bei den anderen Kerngeschäften von eBay, dem Bezahlsystem PayPal und dem Internettelefonieanbieter Skype, sieht sich eBbay im Vorteil. «Wir betrachten Google nicht als grösste Bedrohung unseres Geschäfts. Skype ist im Vergleich zu Google Talk mindestens zwei Jahre voraus», sagte Whitman. «PayPal hat bei Beliebtheit und Sicherheit ebenfalls einen meilenweiten Vorsprung.»
Umsatz: Europa wird USA überflügeln
Neben Asien sieht Whitman das Geschäft in Europa auf Wachstumskurs, das bald den Umsatz im Heimatmarkt USA übertreffen werde. «Das über eBay abgewickelte Handelsvolumen in Europa ist heute bereits ähnlich gross wie das in den USA. Daher wird Europa in nicht allzu ferner Zukunft den Umsatz unseres Heimatmarktes übertreffen. Wir glauben, dass hier noch beträchtliche Wachstumschancen liegen.»
Die eBay-Kooperation mit Yahoo erweitert Whitman zufolge die eBay-Reichweite der drei Kernmarken: «Dadurch können wir mehr Käufer auf eBay bringen, PayPal noch weiter verbreiten und Skype weiter in den USA promoten.»
Keine Rückkehr nach Japan
Keinen zweiten Versuch will eBay starten, um ein Auktionshaus in Japan zu gründen. «Wir bemühen uns um alle grossen Märkte in Asien mit der Ausnahme Japans. Von dort haben wir uns im Jahr 2000 verabschiedet, und zumindest derzeit planen wir nicht, zurückzukehren», sagte Whitman. «Wir haben viele andere Prioritäten. Wer als Erster einen Markt erobert, ist im Vorteil – und in Japan war das bei Online-Auktionen eben Yahoo.» (awp/mc/pg)