Ebay hat Zulauf

Besonders kräftig wuchs die Bezahltochter PayPal. «PayPal ist stark und wird immer stärker», sagte Firmenchef John Donahoe am Mittwoch im kalifornischen San Jose. Aber auch der Marktplatz selbst, lange Zeit das Sorgenkind im Unternehmen, legte prozentual zweistellig zu. Der Konzerngewinn verbesserte sich dadurch um 26 Prozent auf unterm Strich 412 Millionen Dollar. Die Börsianer waren angetan: Nachbörslich stieg der Kurs um mehr als 3 Prozent. Dabei verziehen die Anleger dem Management sogar, dass es aufs Gesamtjahr gesehen schwächere Zahlen erwartet als bislang. Der starke Dollar macht sich ungünstig bemerkbar.


Die Börse freut’s
Für die Börsianer war vielmehr wichtig, dass Ebay wieder attraktiv für die Nutzer ist. Deren Zahl stieg von 88,4 auf 91,8 Millionen. Der Rivale Amazon .com hatte Ebay lange Zeit die Kunden abspenstig gemacht. Vielen Konsumenten schien es sicherer und einfacher, bei Amazon zu kaufen. Der weltgrösste Einzelhändler legt seine Quartalszahlen an diesem Donnerstag vor. Ebay arbeitet unter Hochdruck am Ausbau des weltgrössten Auktionshauses zu einer Handelsplattform mit mehr Festpreis-Angeboten, Profi-Verkäufern und Neuwaren. Deutschland ist für Konzernchef Donahoe dabei eine der Vorzeigeregionen, wo die Neuausrichtung schon ein gutes Stück gelungen ist.


Gewinnprognose zurückgestuft
Im Gesamtjahr erwartet Ebay jetzt noch ein Umsatzwachstum – Skype ausgeklammert – von 9 bis 11 Prozent. Der Gewinn soll bei 1,23 bis 1,28 Dollar je Aktie herauskommen. Bislang hatte sich der Konzern bis zu 1,34 Dollar zugetraut. Das ist weniger als im Krisenjahr 2009. Hier hatte allerdings auch der 1,9 Milliarden Dollar schwere Verkauf von Skype die Kasse gefüllt. Ebay hatte den Internettelefonie-Dienst Mitte November mehrheitlich an eine Investorengruppe um den Internetpionier und Netscape-Gründer Marc Andreessen verkauft. (awp/mc/ps/32)

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