«Wir sind das Opfer unseres eigenen Erfolges. Die Exportwirtschaft muss sich daher auf einen nicht nur temporär starken Franken einstellen.» Die Situation sei «besorgniserregend, aber nicht alarmierend», sagte Gentinetta weiter. So sei die Schweizer Wirtschaft beispielsweise in den Jahren nach der Euroeinführung mit einem real im Vergleich zu heute noch stärkeren Schweizer Franken konfrontiert gewesen.
Gedämpfte Erholung
Nach Bereichen der Exportindustrie betrachtet sei die aktuelle Situation einerseits für diejenigen Branchen problematisch, die stark von der Krise des Jahres 2009 betroffen gewesen seien. In einer wirtschaftlich labilen Situation komme für diese Unternehmen nun zusätzlich die Frankenaufwertung hinzu und dämpfe die Erholung. Beispiele für diesen Typus seien etwa die Textil- und die Maschinenindustrie, so Gentinetta.
Tourismus stark betroffen
Andererseits seien Branchen mit einer hohen Wertschöpfungstiefe im Inland und mit wenigen Importen stärker vom hohen Frankenkurs betroffen. Dies treffe auf Unternehmen in verschiedenen Branchen zu und hänge vom Diversifikationsgrad der Produktion ab. Besonders betroffen sei aber der Tourismus.
Konjunkturelle Entwicklung über den Erwartungen
Zu den konjunkturellen Perspektiven sagte der Economiesuisse-Direktor: «Die Konjunktur entwickelt sich besser als vor kurzem noch erwartet werden musste.» (awp/mc/pg/27)