«Der Austritt ist eigentlich beschlossen», sagte SBV-Präsident Werner Messmer auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die SBV- Delegierten ermächtigten am Dienstag den SBV-Zentralvorstand einstimmig und ohne Gegenvotum, den Austritt per Ende Jahr zu erklären. Allerdings bleibt gemäss Messmer eine kleine Hintertür offen. Konkret: Auf Präsidiumsebene soll noch ein Gespräch mit der Economiesuisse-Spitze stattfinden. «Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass dabei noch etwas Sensationelles herauskommt», betonte Messmer.
«Die Struktur ist das Problem»
Vorwürfe macht Messmer den Economiesuisse-Verantwortlichen aber keine. «Die Struktur ist das Problem. Man kann nicht Banken, Pharma und Grossindustrie und dann noch binnenorientiertes Gewerbe betreuen», kritisierte Messmer. Im Gegensatz zum Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie Swissmem hat der SBV-Entscheid nichts mit Geld zu tun. «Wir können den Jahresbeitrag halbieren, aber das inhaltliche Problem ändert sich dadurch nicht», betonte Messmer. Die Baumeister wollen sich nun auf die Mitgliedschaften im Gewerbeverband und im Arbeitgeberverband konzentrieren. «Wir brauchen keine Alternative zu Economiesuisse», sagte Messmer.
Signale ernst nehmen
Ob noch weitere Verbände dem Dachverband den Rücken kehren werden, will Messmer nicht beurteilen. «Ich empfehle Economiesuisse, die Signale ernst zu nehmen; aber ich zweifle, ob sie dies tun», erklärte Messmer weiter. Für die Zukunft stellt sich der Verbandspräsident eine Organisation vor, bei der Wirtschaftsverbände auf politischer Ebene gemeinsam kämpfen. (awp/mc/gh)