Edeka übernimmt Plus – Dritter Discountriese in Deutschland
Damit kann die Edeka-Gruppe zum 1. Januar 2009 mehr als 2300 Filialen der Tengelmann-Tochter Plus übernehmen. An dem neuen Unternehmen wird Tengelmann mit 15 statt wie zunächst geplant mit 20 Prozent beteiligt sein.
Integration in Edeka-Tochter Netto Marken-Discount
Die meisten der Märkte werden bis Mitte 2010 bei der Edeka-Tochter Netto Marken-Discount integriert; rund 750 Plus-Märkte behalten ihren Namen und werden unter einem neuen Konzept fortgeführt. Für den Umbau der Filialen will Edeka rund 250 Millionen Euro investieren. Mehr als 30 Märkte werden geschlossen. Die Übernahme war eigentlich bereits für die erste Hälfte des Jahres geplant gewesen, hatte sich dann aber durch Auflagen des Kartellamtes verzögert. Der neue Discounter wird mit einem Umsatz von rund zehn Milliarden Euro und 3800 Filialen vor allem den Branchenführern Aldi und Lidl Konkurrenz machen. Alle 27’000 Mitarbeiter werden von Netto übernommen.
Weitere Expansion
Das neue Unternehmen solle weiterhin expandieren und rund 170 neue Märkte pro Jahr eröffnen, teilte Edeka mit. «Wir sehen noch viele weisse Flecken auf der Landkarte», sagte Edeka-Chef Markus Mosa. Durch die Übernahme von Plus steigt die Zahl der Beschäftigten der Edeka-Gruppe auf 253.000 Mitarbeiter, der Umsatz der genossenschaftlich organisierten Handelsgruppe erhöht sich auf rund 43 Milliarden Euro.
33 Plus-Filialen sollen geschlossen werden
Nach Angaben von Tengelmann gehen mit der Freigabe des Zusammenschlusses 328 Plus-Märkte an die Rewe-Discounttochter Penny, sechs an den Einzelhändler Okle und einer an Lidl. 33 Plus-Filialen sollen bis Ende 2008 geschlossen werden, weitere vier später. «Vor allem für unsere Mitarbeiter hätte ich mir gewünscht, dass der gesamte Prozess kürzer gewesen wäre und wir es am Ende geschafft hätten, die Schliessungsfilialen doch noch in das Gemeinschaftsunternehmen einbringen zu dürfen», sagte Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub zum langwierigen Genehmigungsverfahren.
Kartellamt: Um den Erhalt jeder Filiale gerungen
Aber auch das Kartellamt erklärte, dass man um den Erhalt jeder Filiale gerungen habe. Die Wettbewerbshüter betonten, die Auflagen von Anfang Juli stellten sicher, dass der Wettbewerb im Lebensmittel- Einzelhandel trotz der bestehenden hohen Konzentration und der Marktführerschaft von Edeka erhalten bleibe. (awp/mc/pg/31)