EDF erhöht Anteil am neuen Schweizer Energieversorger Alpiq auf 25 Prozent
Alpiq entsteht aus dem Zusammenschluss der Energiekonzerne Atel Holding AG und EOS Holding SA und soll die Geschäftstätigkeit per Februar 2009 aufnehmen. EOS bringt Aktivitäten und Aktiven in die neue Firma ein und erhält im Austausch dafür Aktien der Atel Holding AG. Diese wird gleichzeitig in Alpiq Holding AG umfirmiert. EDF hatte im Dezember noch offengelassen, ob das weitere Engagement via Aktienkauf oder über die Einbringung der Energiebezugsrechte am Speicherkraftwerk Emosson erfolgen soll.
Die grössten Alpiq-Anteilseigner sind EOS und die so genannte Grupper Schweizer Minderheiten (beide je 31%). Letztere setzt sich aus Elektra Birseck Münchenstein (EBM), Elektra Baselland (EBM), Aziende Industriali di Lugano (AIL), IB Aarau, dem Kanton Solothurn und den Wasserwerken Zug (WWZ) zusammen.
Wert pro Alpiq-Aktie von 606,30 CHF
Basis für die Transaktionen war eine gegenseitige Bewertung der Aktiven von Atel, EOS und EDF, aus der sich ein Wert pro Alpiq-Aktie von 606,30 CHF ergeben hat. Dieser Wert ist für die einzelnen Kapitalerhöhungsschritte massgebend. Nach Unternehmensangaben werden rund 5,7 Mio neue Aktien begeben. Einmalige Integrationskosten werden mit 50 Mio CHF im Jahr 2009 beziffert.
Zuversicht bei VRP Schweickardt
Der EOS-Chef und künftige VR-Präsident von Alpiq, Hans Schweickardt, äusserte sich gegenüber AWP unlängst zuversichtlich zum weiteren Fusionsprozess. «Wir sind jetzt in der Phase der industriellen Integration, die 12 bis 15 Monate dauern dürfte. Dabei geht es auch darum, die französisch- und deutschsprachige Kultur zu integrieren», sagte er bei einem Branchentreffen Anfangs Woche. «Weil im Geschäftsjahr 2009 auch Umsatz und EBIT stimmen sollen, sind wir schon gefordert», so Schweickardt weiter.
Gesamtumsatz von 16 Mrd. Franken erwartet
Für das Jahr 2008 erwarten Atel und EOS einen Umsatz von zusammen rund 16 Mrd CHF sowie einen EBITDA von rund 1,6 Mrd CHF, wie sie im Dezember mitteilten. Die Unternehmen stehen für einen Drittel der Schweizer Stromversorgung. Die Electricité d’Emosson SA betreibt zwischen Martigny und Chamonix ein Speicherkraftwerk mit einer Leistung von 552 MW. Pro Jahr erzeugt die Anlage ungefähr 800 Mio kWh Strom. (awp/mc/pg/08)