Edipresse 2008 mit rückläufigem Ergebnis

Der Rückgang ist allerdings vorab im veränderten Konsolidierungskreis begründet. Organisch hätte ein Minus von lediglich 1% resultiert. Gute Wirkung zeigten die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen. Ingesamt verminderten sich die Betriebskosten 2008 um 10,5% oder 78 Mio CHF. Als Folge davon erhöhte sich der EBITDA um 7,3% auf 99,0 Mio CHF. Auf Stufe EBIT hingegen führten die höheren Impairments zu einer Abnahme um 12,6% auf 51,6 Mio CHF. Der Konzerngewinn schliesslich verminderte sich auf 30,5 (32,3) Mio CHF; nach Minderheiten resultierte ein den Aktionären anrechenbarer Gewinn von 30,2 (30,8) Mio CHF, teilte das Westschweizer Medienhaus am Donnerstag mit.


Dividende unverändert
Die Anteilseigner sollen eine gleichbleibende Dividende von 5,50 CHF je Inhaberaktie bzw. 1,10 CHF je Namenaktie erhalten. Die ausgewiesenen Zahlen liegen über den Erwartungen der Analysten. Helvea und Vontobel prognostizierten einen Umsatz von 732,5 resp. 728 Mio, einen EBIT von 46,5 resp. 49 Mio und einen den Aktionären zurechenbaren Reingewinn von 26,1 resp. 27 Mio CHF.


Internet-Aktivitäten Schweiz vom Abschwung nicht betroffen
Die Werbeinnahmen verminderten sich im Gesamtjahr um 6% auf 420,3 Mio CHF. Nicht betroffen vom Wirtschaftsabschwung seien die Internet-Aktivitäten in der Schweiz sowie die Aktivitäten in Osteuropa und Asien gewesen. Die Abnahme sei neben dem veränderten Konsolidierungskreis den rückläufigen Werbeausgaben in der Schweiz zuzuschreiben, so die Mitteilung weiter.


Höhere Abo-Einnahmen
Die Erlöse aus dem Einzelverkauf verminderten sich um 26% auf 140,8 Mio CHF, die Abo-Einnahmen erhöhten sich dagegen dank Homegate sowie JobUp Sàrl um 15,2% auf 83,9 Mio CHF. Im Eigenkapital hinterliess die notwendige Anpassung in den Pensionsplänen ein deutliches Minus von 18,8% auf 297,1 Mio CHF. Da die Nettoschulden gar um knapp 22% vermindert werden konnten, verblieb die Relation von Netto-Schulden zu Eigenkapital bei 32 zu 68.


Geschäftsaussichten kurzfristig wenig verheissungsvoll
Der Medienkonzern geht kurzfristig wenig verheissungsvollen Geschäftsaussichten aus. Die Resultate des ersten Semesters 2009 dürften vor dem Hintergrund der abnehmenden Volumen in beinahe allen Märkten eine rückläufige Tendenz aufweisen. Es sei auch kein signifikanter Aufschwung im Herbst 2009 absehbar, zeigt sich Edipresse im Geschäftsbericht 2008 wenig optimistisch.


Fusion mit Tamedia: «Richtiger Entscheid»
Bezüglich der Anfangs März bekanntgegebenen Fusion der eigenen Aktivitäten in der Schweiz mit denjenigen der Tamedia gibt sich Edipresse überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die Fusion werde einen wichtigen Einfluss auf die Strategie der verbleibenden Edipresse haben. Das gewählte schrittweise Vorgehen über vier Jahre lasse Edipresse jedoch ausreichend Zeit, die eigenen Aktivitäten neu auszurichten.


Rückkauf eigener Aktien in Prüfung
Edipresse setzt sich für die nächsten vier Jahre einerseits die optimale Integration des Schweizer Geschäftes in dasjenige von Tamedia zum Ziel. Ferner sollen die eigenen Aktivitäten weiterentwickelt und die Bilanz gestärkt werden. Darüber hinaus prüfe das Unternehmen die Möglichkeit des Rückkaufs eigener Aktien. (awp/mc/ps/08)

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