Edipresse schreibt 2009 rote Zahlen

2010 will die neu organisierte Edipresse aber wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Im weitergeführten (internationalen) Geschäft verminderte sich der Umsatz im vergangenen Jahr um 40,7% auf 178,6 (VJ 301,3) Mio CHF. Der EBITDA sank um 99,8% auf 0,06 (34,2) Mio CHF, der EBIT erreichte -24,1 Mio CHF nach +24,4 Mio CHF im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte schliesslich ein Nettoverlust im weitergeführten Geschäft von 29,6 Mio CHF, nach einem Gewinn von 16,1 Mio CHF im Vorjahr; nach einem Verlust im nichtweitergeführten Geschäft von 2,7 Mio CHF (VJ +14,3 Mio) ergibt sich ein Gesamtverlust der Gruppe von 32,3 Mio CHF (VJ +30,4 Mio), wie das Westschweizer Medienhaus am Montag mitteilte.


Dividende unverändert
Die ausgewiesenen Zahlen liegen in etwa im Rahmen der Prognosen der Bank Vontobel. Die Analysten rechneten für das weiterzuführende Geschäft mit einem Umsatz von 176,7 Mio CHF sowie einem EBIT von -29,5 Mio. Die Anteilseigner sollen eine gleichbleibende Dividende von 5,50 CHF je Inhaberaktie bzw. 1,10 CHF je Namenaktie erhalten.


CH-Geschäft als nicht weitergeführte Aktivitäten ausgewiesen
Das an die Tamedia verkaufte Schweizer Geschäft wird als nicht weitergeführte Aktivitäten ausgewiesen. Auf pro forma Basis, also inklusive der Schweizer Aktivitäten, erreichte die Gruppe 2009 einen Umsatz von 542,0 (VJ 738,2) Mio CHF. Die Rechnung nach IFRS von Edipresse beinhaltet künftig nur noch die Angaben zum internationalen Geschäft (Osteuropa, Spanien und Asien), den Luxusbereich («Bilan», «Worldtempus») sowie das Immobilien-Portfolio. 2009 sei für Edipress ein entscheidendes Jahr gewesen, insbesondere aufgrund der mit Tamedia geschlossenen strategischen Allianz, heisst es. Die Integration sollte bis Ende 2012 vollständig abgeschlossen sein.


Osteuropa steuert zwei Drittel zum Umsatz bei
Zwei Drittel des Umsatzes stamme aus Osteuropa, heisst es zu den Kennzahlen. Edipresse habe im letzten Jahr wie alle Mediengruppen einen starken Rückgang bei den Werbeeinnahmen verzeichnet. Zudem hätten verschiedenen aussergewöhnliche Ausgaben wie wichtige Restrukturierungskosten oder Goodwill-Abschreibungen das Geschäftsjahr mit beinahe 47 Mio CHF belastet. Ohne diese Sonderkosten wäre das Ergebnis 2009 im positiven Bereich ausgefallen, so das Unternehmen.


Aktienrückkaufprogramm
Aufgrund der im letzten Jahr ergriffenen Massanhmen und des sich bessernden Wirtschaftsumfelds sei der Ausblick auf das laufende Jahr positiv, heisst es weiter. Die Gruppe erwarte entsprechend für 2010 die Rückkehr zur Profitabilität. Das Magazin-Geschäft von Edipresse entwickle sich weiterhin vielversprechend, insbesondere in Osteuropa (Polen, Ukraine und Russland) und in Asien, heisst es weiter. Die Gruppe wolle künftig auch das Immobiliengeschäft stärken und hierzu spezialisierte Webseiten schaffen oder kaufen. Weiter heisst es, der Verwaltungsrat habe ein Aktienrückkaufprogramm über 30 Mio CHF beschlossen.  (awp/mc/ps/04)

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