Die verwalteten Kundenvermögen (AuM) inklusive angekündigte Akquisitionen kletterten auf 98,3 Mrd CHF gegenüber 73,6 Mrd CHF im Vorjahr. Der Bank flossen im vergangenen Jahr zudem Nettoneugelder einschliesslich neuer Kundenkredite in der Höhe von 13,8 (11,0) Mrd CHF zu, wie die Bank am Dienstagmorgen mitteilte.
100-Mrd.-Grenze geknackt
Akquisitionen trugen im vergangenen Geschäftsjahr 12,5 Mrd CHF zu den verwalteten Kundenvermögen bei. Zum ersten Mal knackten zudem die verwalteten Kundenvermögen und die Vermögen aus dem Trustgeschäft mit insgesamt 106,9 Mrd CHF auf die Grenze von 100 Mrd CHF.
Sehr gute Leistung aller Geschäftsbereiche
Mit dem Erreichten zeigt sich die Bankengruppe zufrieden. «Trotz herausfordernder Bedingungen im zweiten Halbjahr erzielten wir erhebliche Fortschritte gegenüber unseren mittelfristigen Zielsetzungen», wird CEO Lonnie Howell in der Medienmitteilung zitiert. Alle Geschäftsbereiche hätten eine sehr gute Leistung gezeigt. Zudem seien die Zielsetzungen in allen Bereichen erreicht worden. Die einzige Ausnahme bilde die Cost/Income Ratio, die aufgrund des rasanten Wachstums etwas über dem Zielwert geblieben sei.
Dividende leicht erhöht
Vom Rekordergebnis sollen auch die Aktionäre profitieren. So schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer erhöhten Dividende von 0,35 (0,30) CHF pro Namenaktie vor.
Zahl der Kundenberater deutlich gesteigert
Die Anzahl Kundenberater (CROs) belief sich per Ende Jahr (inklusive angekündigter Übernahmen) auf 554 gegenüber 405 per Ende 2006. Besonders viele Rekrutierungen seien im vierten Quartal erfolgt, so die Bank.
Bruttoertrag von fast 914 Mio. Franken
Insgesamt erzielte die Bankengruppe im abgelaufenen Jahr einen Bruttoertrag von 913,8 (634,4) Mio CHF. Dazu leistete der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 589,8 (406,3) Mio CHF den grössten Beitrag. Gefolgt vom Zinserfolg mit 244,4 (172,1) Mio CHF und dem übrigen Erfolg mit 79,5 (56,0) Mio CHF.
Cost/Income Ratio von 55,7 %
Die Kosten beliefen sich auf 508,6 (374,2) Mio CHF. Daraus errechnet sich eine Cost/Income Ratio von 55,7% gegenüber 55,6% im Vorjahr. Die Bruttomarge lag gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 1,19% der durchschnittlich verwalteten Kundenvermögen.
Markterwartungen erfüllt
Die von der Bank präsentierten Zahlen liegen damit im Rahmen der Markterwartungen. Von AWP befragte Analysten rechneten im Durchschnitt mit einem Reingewinn von 336,0 Mio CHF, mit einem Betriebsertrag von 922,5 Mio CHF und mit Kosten in der Höhe von 532,9 Mio CHF. Die verwalteten Vermögen ohne angekündigte Akquisitionen wurden per Ende Jahr auf 87,4 Mio CHF geschätzt.
Robuste Form – ausgezeichnete Aussichten
Für die Zukunft sieht sich EFG gut positioniert und bleibt optimistisch bezüglich ihrer weiteren Entwicklung. EFG International befinde sich in einer robusten Form, mit ausgezeichneten Aussichten, heisst es in der Medienmitteilung zum Ausblick. Die aktuell herausfordernden Bedingungen eröffneten Opportunitäten, welche EFG ergreifen wolle.
Weitere Akquisitionen geplant
Weiterhin will die Bankengruppe durch Akquisitionen wachsen. Sie geht für die Zukunft nicht von einer verminderten, sondern im Gegenteil von einer erhöhten Zahl an Akquisitionsmöglichkeiten aus und prüft derzeit eine Reihe möglicher Übernahmen. «Unsere Ambitionen werden durch unsere derzeitige Kapitalposition nicht limitiert», wird CFO Rudy van den Steen zu diesem Thema zitiert. Berücksichtige man die künftigen Gewinne sowie die Möglichkeit der Ausgabe von Vorzugsaktien, verfüge die EFG über das Potenzial, auch ein grösseres Volumen an Akquisitionen zu tätigen.
Ziele angepasst
Gleichzeitig hat die Bankengruppe ihre Ziele angepasst. Die Bank will bis zum Ende des laufenden Jahres 675 Kundenberater beschäftigen. Das AuM-Wachstum soll 2008 pro Kundenberater 30 Mio CHF erreichen. Zudem will die Bank wieder Assets in der Höhe von 10 bis 15 Mrd CHF kaufen und insgesamt inkl. angekündigter Übernahmen Gelder in der Höhe von 121 bis 131 Mrd CHF verwalten. Die Bruttogewinnmarge soll sich auf 1,10% belaufen und die Cost/Income Ratio soll einen Wert von 50 bis 55% erreichen.
Bis ins Jahr 2010 will EFG dann 1’000 Kundenberater beschäftigen und einen den Aktionären zurechenbaren Gewinn von 800 bis 900 Mio CHF ausweisen. (awp/mc/pg)