Die verwalteten Kundenvermögen (inklusive angekündigte Übernahmen) beliefen sich per Ende Juni 2008 auf 100,9 Mrd CHF, nachdem per Ende 2007 noch 98,3 Mrd ausgewiesen worden waren. Exklusive der angekündigten Akquisitionen sowie unter Ausschluss der EFG Aktien, die nicht zum Freefloat gehören, verwaltete das Institut Gelder in der Höhe von 96,8 (Ende 2007: 82,9) Mrd CHF, wie EFG mitteilte.
14 Mrd. Franken an Neugeldern
Insgesamt flossen dem Vermögensverwalter in der Berichtsperiode 14,0 (8,0) Mrd CHF an Neugeldern zu. Darin enthalten sind neue Kundenkredite von 0,5 (1,6) Mrd CHF. Man habe vor allem von einem starken Mittelzufluss seitens sehr vermögender Privatkunden profitiert, heisst es dazu in der Medienmitteilung. Zudem beschäftigte die Bank per Ende Juni 629 Kundenberater gegenüber 554 zum Jahresende 2007. Der Betriebsertrag summierte sich auf 527,6 (446,6) Mio CHF und die Kosten schlugen mit 334,3 (263,4) Mio CHF auf die Rechnung. Daraus errechnet sich eine Cost/Income Ratio von 59,1% nach 54,8% in der Vorjahresperiode.
Über den Analystenerwartungen
Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat der Vermögensverwalter die Markterwartungen bezüglich Erträge, Kosten und Gewinn in etwa getroffen. Weit über dem Konsens lag die Bank jedoch mit ihrem ausgewiesen Nettoneugeldzufluss und den verwalteten Vermögen.
Gedämpfte Wachstumsperspektiven
Die Aussichten für die Kreditmärkte und die weiteren makroökonomischen Bedingungen bleiben nach Ansicht von EFG fragil und dämpfen branchenweit die Wachstumsperspektiven. Dennoch zeigt sich die Privatbank zuversichtlich, die gesetzte Zielsetzung von 675 Kundenberatern bis Ende 2008 mühelos zu erreichen. Blieben die aktuellen Marktbedingungen unverändert, sollte auch das untere Ende der AuM-Zielsetzung von 121 Mrd CHF bis 131 Mrd CHF dank Akquisitionen und anhaltend starkem Nettoneugeldzufluss zu schaffen sein, heisst es in der Medienmitteilung. Die Cost/Income Ratio von derzeit 59,1%, die damit über dem anvisierten Bereich von 50% bis 55% liege, reflektiere neben den Auswirkungen der Marktverhältnisse auf die Erträge auch laufende Investitionen in die Entwicklung des Unternehmens.
Prüfung weiterer Akquisitionsobjekte
Bezüglich Akquisitionen will die Bank selektiv vorgehen, um das Kapital optimal einzusetzen. Man sei derzeit aktiv daran, eine Anzahl weiterer Akquisitionsobjekte zu prüfen, so EFG. «Wir haben die Kapazität und den potenziellen Deal-Flow (wir überprüfen und/oder verhandeln derzeit Transaktionen, die verwaltete Kundenvermögen von insgesamt über 20 Mrd CHF umfassen), um unser Ziel für 2008 zu erreichen, ohne unsere Stammaktionäre zu verwässern,» wird CFO Rudy van den Sten in der Mitteilung zitiert. Die Zielsetzung, im Gesamtjahr 10 bis 15 Mrd CHF an Assets zuzukaufen, bestehe weiter, bestätigte Sprecher Keith Gapp auf Nachfrage von AWP.
Gewinnziel für 2010 in Frage gestellt
Dennoch könnte nach Ansicht der Bank eine weitere Verschlechterung der Markt- und Wechselkursbedingungen mittelfristig das Erreichen des Gewinnziels für 2010 von 800 Mio CHF bis 900 Mio CHF in Frage stellen. Hingegen bleibt EFG optimistisch in Bezug auf die Zielgrössen für 2010 von 1’000 Kundenberatern, der jährlichen durchschnittlichen Zuwachsrate von 30 Mio bis 40 Mio CHF pro Berater sowie der Ertragsmarge von 110 bis 120 Basispunkten. (awp/mc/pg/11)