EGL: TAP transportiert kein iranisches Gas

Die Transportkapazität der Trans Adriatic Pipeline (TAP) betrage anfangs 10 Mrd Kubikmeter pro Jahr, teilte das Pipeline-Konsortium am Mittwoch mit. Der Zeitplan zur Erstellung der TAP sei ausserdem auf die Entwicklung des aserbaidschanischen Gasfelds Shah Deniz II abgestimmt. Auswirkungen auf den 2008 abgeschlossenen Liefervertrag der EGL mit dem Iran, der im Beisein von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey unterzeichnet wurde, hat der Verzicht auf den Transport von iranischem Gas in der TAP nicht.


Iranisches Erdgas in der Startphase nicht notwendig
Für die Startphase von TAP sei der Transport von iranischem Erdgas weder notwendig noch je geplant gewesen, sagte EGL-Sprecher Richard Rogers am Mittwoch auf Anfrage. Die EGL, welche in Italien zwei Gaskombikraftwerke betreibt und ein weiteres baut, wird ihre Transportkapazitäten auf der TAP ebenfalls für aserbaidschanisches Gas nutzen. Die EGL eröffnete dieses Jahr in Baku, Aserbaidschans Hauptstadt, eine Repräsentationsbüro. Noch dieses Jahr werden zudem gemäss Rogers konkrete Verhandlungen über einen Erdgasbezug aus dem zentralasiatischen Land aufgenommen.


Erdgasbezugsvertrag mit Iran bleibt bestehen
Unabhängig von der Adria-Pipeline bleibe der Erdgasbezugsvertrag mit Iran bestehen, hiess es von Seiten der EGL weiter. Die konkrete Umsetzung des Vertrags, der ab 2011 den Bezug von über 5,2 Mrd Kubikmeter Gas ermöglicht, würde nun davon abhängen, ob ein Transit durch die Türkei möglich sei. Zudem müssten auch die Zielmärkte – beispielsweise Staaten in Südosteuropa – bereit sein, iranisches Erdgas zu kaufen. Bis diese Bedingungen erfüllt seien, werde der Vertrag zwischen der EGL und dem Iran nicht umgesetzt, betonte Rogers. (awp/mc/ss/24)

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