Ego-Shooter zum Stressabbau

Auch soll dadurch die allgemeine Teamfähigkeit des Personals gestärkt werden. Aber auch die Chefetage beteiligt sich ausgiebig an den virtuellen Gefechten der Angestellten und trägt auf diese Weise dazu bei, dass Berührungsängste zwischen Management und Mitarbeitern abgebaut werden. «Der Vorteil, den dieser auf gemeinsamen Videospielen basierende Ansatz mit sich bringt ist klar: Es ist eine grossartige Möglichkeit, den Zusammenhalt innerhalb eines Unternehmens zu festigen. Mithilfe der Multiplayer-Spiele werden Brücken zwischen einzelnen Mitarbeitern und sogar zwischen Angestellten und Management geschlagen», erklärt Ross O’Dwyer, Chef der Abteilung Professional Services beim US-Softwarekonzern Havok.


Kein falsche Rücksicht auf den Boss  
Besonders häufig setzt man dabei auf sogenannte Ego-Shooter, zu dessen bekanntesten wohl das zumeist in Zusammenhang mit der «Killerspiele»-Debatte  in den Medien auftauchende «Counter-Strike» gehört. «Obwohl ich eigentlich der Boss bin, wird mir während des Spielens kein besonderer Respekt entgegengebracht. Das erwarte ich auch nicht. Während den Gaming-Sessions verliert die Firmenhierarchie an Gültigkeit und es zählt alleine das individuelle Können», schildert O’Dwyer. Genau das sei auch wichtig, da so die in der Realität existierenden «Mauern» zwischen Mitarbeitern und der Führungsebene sehr schnell eingerissen werden könnten. Das Personal sehe dies zudem als willkommene Chance an, den eigenen Stresslevel abzubauen. «Man hat ja sonst nicht sehr oft die Gelegenheit, seinen eigenen Chef zu erschiessen. Das gibt einem schon ein gutes Gefühl», meint einer der Havok-Mitarbeiter.


«Spannender und vielversprechender Ansatz»
«Ich habe zwar noch nichts davon gehört, dass dieser Trend auch bei uns schon angekommen ist. Prinzipiell halte ich diesen Ansatz aber für sehr spannend und vielversprechend», stellt Hans Solar, Lehrgangsleiter am Wiener Games College , auf Anfrage von pressetext fest. Zum Stressabbau und der Verbesserung der Teamfähigkeit des eigenen Personals sei ein Einsatz von Multiplayer-Games sicherlich sinnvoll. Auch der Brückenschlag zwischen Management und Mitarbeitern werde auf diese Weise deutlich erleichtert. Als positiver Nebeneffekt werde dabei ausserdem auch das ‹Killerspiel›-Vorurteil in Bezug auf Ego-Shooter abgebaut. «Insgesamt gesehen wird das firmeninterne Arbeitsklima von regelmässigen gemeinsamen Videospielen sicher profitieren. Was früher der Betriebsausflug war, könnte schon bald die Multiplayer-Sessions sein», so Solar abschliessend. (pte/mc/ps)

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