Die Vorwürfe lauteten auf gewerbsmässigen Betrug, mehrfache Urkundenfälschung, Erschleichung einer Falschbeurkundung sowie mehrfache ungetreue Geschäftsbesorgung. Ebenfalls unter Anklage steht der heute 65-jährige Jörg Fischer. Der frühere Vorsitzende der Geschäftsleitung der BVA muss wegen gewerbsmässigen Betrugs, Urkundenfälschung sowie ungetreuer Geschäftsbesorgung mit einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren sowie 5’000 CHF Busse rechnen.
Wirtschaftsprüfer der PwC angeklagt
Nicht zuletzt drohen zwei Wirtschaftsprüfern der PricewaterhouseCoopers Zürich wegen mehrfacher Urkundenfälschung bedingte Geldstrafen von je 90 Tagessätzen à 2’000 CHF sowie zu 200 CHF. Zudem zusätzliche Bussen von 6’000 CHF sowie 600 CHF.
Tochterfirma um 138 Mio. Franken geprellt
Die Vorwürfe der Anklage gehen auf den März 2000 zurück. Damals soll der Angeklagte Bachmann mit der Private Equity Holding (PEH) eine Tochterfirma der Bank Vontobel mittels gefälschter Emissionen um rund 138 Mio CHF geprellt haben. Der Trick war dabei, dass die PEH für völlig überwertete Aktien der BVA über 138 Mio CHF ablieferte. Zu Schaden kamen dabei diverse Aktionäre der PEH. Pikant war dabei, dass Bachmann auch bei der PEH als Vizepräsident eine führende Funktion und damit ein Doppelmandat einnahm. Der Mitangeklagte Fischer soll alles gewusst haben.
Bachmann hat zudem die PEH dazu gebracht, in die marode deutsche Computergesellschaft WWX zu investieren. Was nach dem Kollaps der WWX zu einem Verlust von weiteren 35 Mio CHF führte.
Unschuld beteuert
An der Prozesseröffnung vom Mittwoch beteuerten alle vier Angeklagten ihre Unschuld. Der heute selbständige Unternehmer Bachmann operierte mit Erinnerungslücken und machte geltend, dass er im Hinblick auf die damalige Wirtschaftslage zwar zu optimistisch, jedoch legal gehandelt habe. Der heute pensionierte Jörg Fischer sah sich auch keiner Schuld bewusst Vor allem, da er gemäss seinen Angaben mit den Tagesgeschäften der Bank ohnehin nichts zu tun hatte. Freisprüche verlangten auch die beiden Wirtschaftsprüfer.
Urteil am 20. Januar erwartet
Der erste Prozesstag gehörte dem Staatsanwalt, der in einem ausführlichen Plädoyer seine über neunjährige Untersuchung zusammenfasste. Zuletzt verlangte er von der Bank Vontobel eine Ersatzforderung von über 131 Mio CHF. Am Donnerstag und Freitag folgen die Vorträge der Verteidiger. Das Urteil wird auf den 20. Januar 2010 erwartet. (awp/mc/pg/31)