Über diese strategische Neuausrichtung informierte Marcel Erne, CEO Getränke, am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz der Gruppe. Im rückläufigen Biermarkt konnte Eichhof 2004/05 die Stellung in den letzten Jahren leicht ausbauen. Die Brauerei hält gesamthaft einen Marktanteil von rund 10%, im Gastrobereich sind es 12%.
Schweizerische Plattform mit der Migros
Mit der Migros, die neu alkoholfreies Eichhof-Bier verkauft, hat sie nun eine schweizerische Plattform. Daher sieht Eichhof begründetes Wachstums-Potenzial. Im vergangenen Geschäftsjahr 2004/05 musste Eichhof zwar bei Umsatz und Gewinn Einbussen hinnehmen. So schrumpfte der Umsatz auf 274,7 (VJ 278,1) Mio CHF und der Reingewinn betrug 15,3 (18,4) Mio CHF. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging auf 18,1 (24,8) Mio CHF zurück. Bei den Zahlen gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass im Vorjahresergebnis ein ausserordentlicher Gewinn von 6,0 Mio CHF aus einem Grundstückverkauf enthalten ist. Rein operativ ist das neue Ergebnis besser: Der Gewinn stieg auf 15,3 (13,3) Mio CHF. Eichhof Getränke erzielte einen unveränderten Umsatz von 194,1 Mio CHF, was 67% des Gruppenumsatzes entspricht. Der EBIT beträgt 12,6 (12,5) Mio CHF.
Rekordausstoss bei den Bieren
Trotz tieferer Promille-Grenze und einem wenig bierfreundlichen Sommer erzielte Eichhof bei den Bieren einen Rekordausstoss. Die in der Farbmessung tätige Datacolor trug mit einem Umsatz von 78,2 (75,8) Mio CHF 29% zum Gruppenumsatz bei. Der EBIT betrug 7,0 (6,6) Mio CHF. Mit 2,4 (8,4) Mio CHF trugen die Liegenschaften 4% zum Umsatz bei. Der EBIT liegt bei 0,8 (6,6) Mio CHF. Laut CFO Roland Kleeb konnte die Eichhof-Gruppe die Nettoverschuldung nachhaltig senken. Mit 37,5% liegt die Eigenkapitalquote über der Zielmarke des Verwaltungsrates von 33%.
Schuldenfrei in 2-3 Jahren
In zwei bis drei Jahren sei man «schuldenfrei». Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 55 CHF. Im Vorjahr hatte das Unternehmen die Dividende auf 15 CHF gekürzt. Die Zukunft beurteilt Verwaltungsratspräsident Werner Dubach optimistisch. Mittelfristig liegt das Wachstumsziel bei 6%, zu dem vor allem Datacolor (mit 10 bis 12%) beitragen soll. Dubach: «Wir müssen noch massiv daran arbeiten. Aber wir stehen auf guten Füssen.»
(awp/mc/hfu)