Volkswirte hatten mit einem wesentlich moderateren Anstieg auf 53,0 Punkte gerechnet. Nach Angaben des Institute für Supply Management (ISM) korrespondiert dieser Indexstand von 55,7 Punkten im Oktober sogar mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von annualisiert 4,5 Prozent.
Sehr deutlich in der Expansionszone
Nach dem deutlichen Anstieg im Oktober liege der ISM-Index für die Industrie sehr deutlich in der Expansionszone, heisst es in einer Studie der Landesbank Hessen-Thüringen vom Montag. Damit dürfte sich die konjunkturelle Erholung im vierten Quartal fortsetzen. Laut Commerzbank scheint die Industrie sich in einem starken zyklischen Aufschwung zu befinden. Am stärksten habe hier der starke Anstieg des Beschäftigungsindex überrascht. Der Unterindikator stieg von 46,2 Punkten im Vormonat auf 53,1 Punkte. Erstmals seit Sommer 2008 überschritt die Beschäftigungskomponente damit die Expansionsschwelle. «Diese Verbesserung könnte ein erstes Anzeichen dafür sein, dass der massive Arbeitsplatzabbau allmählich zum Stehen kommt», schreibt die Commerzbank.
Produktionskomponente auf höchstem Stand seit Sommer 2004
Neben der Beschäftigungskomponente stieg vor allem die Produktionskomponente stark an. Sie erreichte mit 63,3 Punkten den höchsten Wert seit Sommer 2004. Eine leichte Eintrübung gab es hingegen bei den Auftrageseingankomponentem die aber mit 58,5 Punkten immer noch einen sehr hohen Wert erreichte.
Klassisches Aufschwungbild
In den USA zeichne sich ein klassischen Aufschwungsbild in der US-Industrie ab, schreibt die Commerzbank. Die Industrie sei zunächst durch eine Normalisierung der Autoproduktion angeschoben worden. Der Umschwung im Lagerzyklus könnte die Produktion im vierten Quartal dieses Jahres weiter beflügeln. Die Gefahr von Rückschlägen sei nach den jüngsten Daten gesunken. Eine deutliche und baldige Wachstumsverlangsamung sei zunächst unwahrscheinlicher geworden, schreibt auch die DekaBank in einer am Montag veröffentlichten Studie. Die DekaBank erwartet hingegen weiterhin bei ihrer Einschätzung eines zähen Aufschwungs. Bislang seien die Ausrüstungsinvestitionen im dritten Quartal nur verhalten gestiegen und auch der Arbeitsmarkt stelle keine spürbare Wachstumsstütze dar.
Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen. Nach der Veröffentlichung der Daten verbuchten die Aktienmärkte aber auch der Eurokurs zeitweise deutliche Kursgewinne. ( awp/mc/pg/25)