Einkommen der Schweizer Landwirte gesunken
Dies geht aus den provisorischen Ergebnissen der Forschungsanstalt agroscope FAT in Tänikon TG hervor, die am Dienstag publiziert wurden. Dazu wurden die Daten von 1076 Landwirtschaftsbetrieben, rund ein Drittel der jährlich ausgewerteten Referenzbetriebe, analysiert. Wie die FAT Tänikon mitteilte, nahm der Rohertrag ab, während gleichzeitig die Fremdkosten leicht stiegen. Der grösste Rohertragsrückgang resultierte aufgrund tieferer Preise in der Schweinehaltung. Auch beim Getreide und in der Milchproduktion gingen die Roherträge zurück. Bei den Fremdkosten sanken zwar die Futterkosten und die Schuldzinsen. Die Treibstoffkosten nahmen jedoch ebenso zu wie die Kosten für den Kauf und die Miete von Milchkontingenten.
Einkommen 5,8% oder 3500 CHF tiefer als im Vorjahr
Das landwirtschaftsliche Einkommen, die Differenz von Rohertrag und Fremdkosten, lag 2005 mit durchschnittlich 57’000 CHF um 5,8% oder 3500 CHF tiefer als im Vorjahr. Dieser Anteil steht den Landwirten für die Entschädigung der familieneigenen Arbeit und für das Eigenkapital zur Verfügung. Der gewichtete Mittelwert des Arbeitsverdienstes, die Differenz von landwirtschaftlichem Einkommen und kalkuliertem Zinsanspruch für das im Betrieb investierte Eigenkapital, sank um 2,3% von 39’700 auf 38’800 CHF. Der Arbeitsverdienst ging weniger stark zurück als das landwirtschaftliche Einkommen, weil der Zinssatz für Bundesobligationen 2005 sank. Eine Auswertung nach Regionen ist laut der Agroscope FAT aufgrund der provisorischen Resultate noch nicht möglich. Diese Ergebnisse sollen Ende August vorliegen.
Rückgang «nicht überraschend»
Für den Schweizerischen Bauernverband (SBV) kommt dieser Rückgang «nicht überraschend», wie es in einem Communiqué vom Dienstag heisst. Der SBV fordert vom Parlament, bei der Behandlung der Agrarpolitik 2011 (AP) korrigierend einzugreifen. Die Hauptanliegen des SBV seien nach der Vernehmlassung zur AP 2011 vom Bundesrat einfach ignoriert worden, sagte SBV-Sprecherin Sandra Helfenstein auf Anfrage. So hatte der SBV verlangt, die finanziellen Mittel in der AP 2011 auf dem Niveau der AP 2007 zu belassen und um die Teuerung aufzustocken. Ausserdem sei die bestehende Marktstützung weiterzuführen. Mit der Zulassung von Parallelimporten für Pflanzenschutzmittel müssten zudem die Produktionskosten gesenkt werden. (awp/mc/gh)