Für rund 2 Mrd. Dollar in Aktien will sich der US-Netzwerkausrüster ADC Telecommunications den bisherigen Wettbewerber Andrew Corp einverleiben. Der bisher vor allem auf Festnetzlösungen spezialisierte Konzern stärkt damit sein Mobilfunkportfolio und erhöht die Schlagkraft auf dem Markt. Ein starkes Wachstumspotenzial rechnet sich ADC insbesondere bei Breitband-, Video- und Datendiensten aus. Aus der Verbindung der beiden Schwergewichte geht ein international agierender Netzwerkausrüster mit einem Jahresumsatz von 3,3 Mrd. Dollar hervor.
Synergien in Höhe von bis 80 Mio. Dollar jährlich
«Angesichts der zunehmenden Globalisierung und Konsolidierung unter den Telekomservice- und Equipment-Anbietern ist nun die richtige Zeit für ADC und Andrew gekommen, die Kräfte zu bündeln», so Andrew-Boss Ralph E. Faison. Die Konzerne erhoffen sich ab dem dritten Jahr nach dem Merger Synergien in Höhe von 70 bis 80 Mio. Dollar.
Starke Präsenz in Europa
Beide Konzerne erwirtschaften einen erheblichen Teil ihrer Umsätze ausserhalb der USA und haben eine starke Präsenz in Europa. Andrew etwa hat sich erst im November 2005 für rund neun Mio. Euro die deutsche Skyware Radio Systems geschnappt. Zusammengerechnet erwirtschaften die Konzerne in Europa einen Umsatz von knapp 1 Mrd. Dollar im Jahr und beschäftigen gut 4000 Mitarbeiter.
Übernahmefieber bei Technologiekonzernen
Einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zufolge sorgt derzeit vor allem das Thema Digitale Konvergenz für ein wahres Übernahmefieber bei den Technologiekonzernen. Demnach rechnen 65 Prozent der befragten Top-Manager aus der Branche für die kommenden drei Jahre mit einem Anhalten des Trends zu Übernahmen und Fusionen . Allein 2005 ist der Wert der übernommenen und fusionierten Unternehmen nach Berechnungen von Dealogic um 88 Prozent auf 122 Mrd. Dollar gestiegen. (pte/mc/pg)