«Unser neuer Auftrag hat nach Listenpreis einen Wert von 11,5 Milliarden Dollar.» Airbus hat mit einem Schlag zwölf mehr A380 verkauft als für das Gesamtjahr geplant. Die Aktie des Airbus-Mutterkonzerns EADS legte nach den Nachrichten zu: Am Nachmittag notierte sie in Paris mit 0,56 Prozent im Plus bei 16,22 Euro und war damit zweitstärkster Wert im CAC-40.
Dubai als Drehscheibe des weltweiten Flugverkehrs
«Die Flugzeuge werden bis 2017 geliefert werden», sagte der Scheich. «Dieser jüngste Auftrag bestätigt die Emirates-Strategie, Dubai zur zentralen Drehscheibe des weltweiten Flugverkehrs aufzubauen.» Auf die Frage, wozu er so viele Flugzeuge brauche, sagte er: «Das geht nicht darum, eine Sammlung aufzubauen. Emirates ist eine der stärksten Marken weltweit. Die A380 ist unser Flaggschiff. Fast die Hälfte unserer Flotte wird für die neuen Märkte genutzt.» Dubai werde weiter als A380-Drehscheibe ausgebaut und werde 25 Abfertigungshubs haben.
Rekordauftrag
«Das ist der grösste Auftrag aller Zeiten», sagte Airbus-Chef Thomas Enders. «Wir sind sehr stolz darauf. Das ist ein starkes Zeichen des Vertrauens in die A380 und Airbus.» Emirates bekräftigte sein grundsätzliches Interesse an einer Langversion der A380 für noch ein paar hundert Passagiere mehr. Enders erklärte jedoch, für Airbus habe die Steigerung der Produktion der Version A380-800 (mit 525 Sitzen in der Standardversion) Vorrang.
Zehnte Maschine übernommen
Bereits bisher war Emirates mit 58 Bestellungen grösster A380-Kunde. Zur ILA übernahm die Nobelfluggesellschaft vom Persischen Golf ihre zehnte Maschine. In Berlin konnte Emirates bislang jedoch noch nicht landen, weil das Bundesverkehrsministerium noch keine Genehmigung erteilte.
5,5 Mio. Passagiere befördert
Bisher sind 30 A380 weltweit im Einsatz. Sie haben bei 140.000 Flugstunden fünfeinhalb Millionen Passagiere transportiert. Die Auslastung der Grossflugzeuge mit 525 Plätzen in der Standardausführung ist dabei deutlich höher als bei anderen Maschinen. Vorteile bringt Airbus zufolge die Wirtschaftlichkeit des Flugzeugs, der geringere Kerosin-Verbrauch. Zudem startet und landet der Riesenjet vergleichsweise leise.
Produktion im Hintertreffen
Allerdings liegt die Produktion wegen der Probleme in Hamburg bei der Verkabelung der Kabine um mehrere Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Die Fertigungsprobleme sind laut Airbus aber jetzt überwunden und die A380-Produktion soll in diesem Jahr auf 20 verdoppelt werden. Zusammen mit dem neuen Emirates-Auftrag liegen Airbus nun 234 Bestellungen für den Mega-Airbus vor.
Auf dem Weg zur Nr.1
Emirates, die derzeit weltweit zweitgrösste Airline gemessen in verfügbaren Sitz-Kilometern, ist auf dem Weg, die grösste Fluggesellschaft der Welt zu werden. Zusätzlich zum heutigen Auftrag hält Emirates Bestellungen über die Auslieferung von insgesamt 143 Grossraumflugzeugen in einem Wert von über 48 Milliarden Dollar (48 Airbus 380, 70 Airbus 350, 18 Boeing 777-300 und 7 Boeing Frachter).
Milliardenauftrag für Airbus auch aus Brasilien
Neben dem Megaauftrag aus Dubai hat Airbus am Dienstag Bestellungen der brasilianischen Fluggesellschaft TAM im Katalogwert von 2,9 Milliarden Dollar erhalten. Der StarAlliance-Partner kaufte fünf Langstreckenjets des Typs A350, dessen Jungfernflug 2012 erwartet wird. «Dazu kommen 20 Mittelstreckenflugzeuge der A320-Familie», sagte TAM-Präsidentin Maria Claudia Amaro auf der Berliner Luftfahrtmesse ILA. (Emirates/awp/mc/pg)