Emirates Group steigert Nettogewinn 2007/2008 um 54.1% auf 1.45 Mrd. Dollar
von Gérard Al-Fil
Seine Hoheit Scheich Ahmed Bin Saeed al-Maktoum («Scheich Ahmed»), Chairman der staatlichen Emirates Group, präsentierte am heutigen Mittwoch auf dem Airport Expo-Gelände in Dubai das Jahresergebnis 2007/2008. Die Flug- und Gastronomiegesellschaft erzielte im abgelaufenen Berichtsjahr, das am 31 März 2008 endete, einen um 54.1% höheren Nettogewinn von 5.3 Mrd. Dirham (1.45 MRd. Dollar. Die Emirates Airlines kam auf einen Gewinn von 5 Mrd. Dirham (1.37 Mrd. Dollar) und damit ein Plus von 62.1%. Dies sei der 20. Jahresgewinn in Folge. Eine Milliarde Dollar Dividende werde die Gruppe an die Regierung des Emirats Dubai überweisen.
Ergebnis der Rekorde
Scheich Ahmed, ein Onkel des 10. Herrschers von Dubai, Seine Hoheit Scheich Mohammed Bin Raschid al-Maktoum, will die internationale Fluggesellschaft des Golfemirats Dubai zum grössten und erfogreichsten Carrier der Welt ausbauen. «Dazu haben wir die Anzahl der Destinationen auf 99 in 62 Ländern gesteigert und auf der Dubai Airshow 2007 Maschinen im Wet von 34.9 Mrd. Dollar bestellt, soviel wie keine andere Airline.» Insgesamt beförderte der Flieger aus den Emiraten in 2007/2008 21.2 Mllionen Passagiere. Dies waren 3.7 Millionen (+21.14%) mehr Fluggäste als im Vorjahreszeitraum. Der Sitzladefaktor kletterte von 76.2% auf 79.8%. Dank neuer Flugziele in Nordamerika (Houston und Toronto) hätte der Markt in Übersee entscheidend zum Wachstum in 2007/2008 beigetragen. «Die Open Sky-Politik mit den USA zahlt sich aus», so Scheich Ahmed auf Anfrage von moneycab. Neue Ziele ab 2008 sind Kalkutta und Guangzhou/VR China (beide ab 1. Juli), Los Angeles (1. September) und San Francisco (26. Oktober).
Kostentreiber Kerosinpreise
Zum 4. Mal in Folge waren die Kerosinpreise der grösste Posten auf der Ausgabenseite. Sie schlugen mit 30.6% zu Buche (29.1%). Emirates- Chairman Sheich Ahmed: «Hohe Ölpreise bleiben die grösste Herausfordeung auf dem Weg zu mehr Wachstum.» Doch habe das Fuel Risk Management dank aktiver Handelsstrategien wertmässige Kerosineinsparungen von 242 Mio. Dollar erzielt.
Weiters bestehe die Gefahr, dass weniger Menschen fliegen, weil sie aufgrund der Kreditkrise ihre Ferienbudget kürzen könnten. Auf die Frage einer britischen Journalistin, ob die Gruppe Kerosin zu Vorzugpreisen aus dem heimischen Emirat Dubai erhielte, antwortete der Chairman: «Ich wünschte, dies wäre der Fall.» Derzeit betreibt die Gruppe eine Flotte von 115 Flugzeugen, 181 sind fest bestellt. Darin nicht enhalten sind Optionen auf den Kauf von 50 zusätzlichen Maschinen. Mit 58 bestellten A380 «Superjumbos» ist Emirates der grösste Airbus-Kunde. Emirates SkyCargo beförderte im letzen Berichtsjahr 1.3 Mio. Tonnen Frachtgut (+ 100’000 Tonnen).
Herausforderung Personalknappheit
Mehr Wachstum bedeutet freilich auch mehr Bedarf an qualifiziertem Personal. Derzeit beschäftigt die Gruppe 35’286 Menschen aus 145 Ländern. «Hier besteht ein echter Engpass», räumt Scheich Ahmed ein. Der Konzern suche Piloten, Flugbegleiter, Ingenieure, Flugzeugmechaniker, Chauffeure, IT-Spezialisten, Hotelfachkräfte, «und und und…», so der Chairman. Emirates habe im letzten Jahr 288’000 Bewerbungen erhalten. Die Emirates Group betreibt in dem Bereich Destination & Leisure Management auch eigene Hotels in Dubai (Dubai Marina, Al Maha) und baut derzeit Ferienresort in Australien (Blue Mountains) und auf den Seychellen. Emirates ist auch die erste Fluggesellschaft, bei der man an Bord mobil telefonieren darf.
Zeitpunkt Börsengang weiter offen
Emirates plane 20 -25% des Grundkapitals kotieren zu lassen. Einen Zeitpunkt wollte Seine Hoheit auch diesmal nicht nennen. Den IPO hatte der Chairman bereits im November 2007 angekündigt. Er ist auch Präsident der Dubai Aerospace Enterprise DAE.