Ems-Gruppe 2002: Jahresabschluss ohne Überraschungen


Die EMS-Gruppe konnte im 2002 das Betriebsergebnis leicht steigern. Einen Strich durch die Rechnung machte dem Unternehmen der starke Schweizer Franken. Für 2003 erwartet die EMS eine schleppende Entwicklung.

Von Tobias Billeter


(Foto: pd)
Die in den Bereichen Polymere Werkstoffe, Feinchemikalien und Engineering tätige Ems-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2002 die Erwartungen der Analysten erfüllt. Der Umsatz brach aufgrund des starken Frankens zwar um 2,5 Prozent auf 1´221 Millionen Franken leicht ein. In lokalen Währungen resultierte hingegen eine Zunahme um 2,8 Prozent, heisst es in der Medienmitteilung vom Freitag.

EMS: Zahlen 2002 20022001’+/- in %Umsatz12211252- 2,5EBIT195163+ 19,3EBITDA261258+ 1,2Geldwerte in Millionen Franken
Quelle: AFX


Jahresergebnis im Rahmen der Erwartungen
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT stieg gegenüber dem Vorjahr um 19,3 Prozent auf 195 Millionen Franken, während das Jahresergebnis nach Abzug von Steuern und Minderheitsanteilen um 8 Prozent auf 161 Millionen Franken schrumpfte. Der EBITDA erhöhte sich auf 261 (258) Millionen Franken und die EBIT-Marge liegt bei 16,0 (13,0) Prozent.

Trotz der anhaltenden Krise an den internationalen Aktienmärkte konnte Ems das Finanzergebnis «wie vorgesehen mit einem positiven Saldo» von 19 Millionen Franken abschliessen. Dies entspricht einem Rückgang bei den Finanzerträgen von über 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr.


EBIT in Höhe des Vorjahres erwartet
Für das Jahr 2003 erwartet die Ems-Chemie Holding auf vergleichbarer Basis einen EBIT in Höhe des Vorjahres (195 Millionen Franken). Das geht aus den Unterlagen zur Bilanzpressekonferenz in Zürich hervor. Ausserdem soll die Kostenbasis weiter gesenkt werden. Dazu sind verstärkte Massnahmen geplant.

Schleppende Entwicklung im 2003
Die Gruppe sieht den Angaben zufolge sowohl im Hauptmarkt Europa als auch in den USA und Japan 2003 nur eine schleppende Entwicklung, namentlich in der Autoindustrie. Ein Aufschwung in den USA werde nicht vor dem zweiten Halbjahr erwartet, heisst es. Allerdings seien bereits jetzt Investitionen zur Kapazitätserweiterung getätigt worden.

(Swisscontent/afx/awp/mc)




——————————– Hintergrund ——————————




Emser Werke während der Kriegsjahre (Foto: pd)
Meilensteine in der Geschichte der EMS

1941 – Gründung der Holzverzuckerungs AG (HOWAG) durch Dr. phil et Dr. sc. techn. Werner Oswald (1908 – 79), die mit über 100 Mitarbeitern Methyl- und Aethylalkohol als Ersatztreibstoff produziert.

1947 – Gründung der Patent- und Lizenzierungsfirma Inventa.

1950 -Die erste 100 kg Charge Polyamid 6 Granulat basierend auf eigenem Lactam wird hergestellt. Gleichzeitig Beginn der Düngemittelproduktion.

1953 – Im Mai startet in EMS nach umfangreichen Kleinproduktionen die industrielle GRILON® Monofil-Produktion.

1960 – Das Unternehmen wird in EMSER WERKE umgetauft und hat nichts mehr mit Holz zu tun.

1961 -Inbetriebnahme des Mehrzweckgebäudes für die Entwicklung, Produktion, Lagerung und Spedition von Kunststoffen.

1964 – Start mit Polyesterfasern der Marke GRILENE® im neuen EMS Gelsenberg Gebäude.

1970 – Die kontinuierliche PA 6 Polymerisation und Chipsanlage geht in Betrieb.

1975 – Das erste Hochregallager für die vollautomatische Lagerung unserer Produkte wird eingeweiht und stellt jahrelang eine Attraktion bei Kundenbesuchen dar.


SVP-Politiker und Unternehmer Christoph Blocher
1980 – Dr. Christoph Blocher setzt das Schwergewicht auf
technische Thermoplaste und Spezialfasern.

1981 – Aus den EMSER WERKEN wird die EMS-CHEMIE.

1982 – Die EMS-CHEMIE nimmt in den USA in Sumter/South Carolina eine Produktionsstätte für Thermoplaste in Betrieb.

1983 – Nationalrat Dr. jur. Christoph Blocher übernimmt die Firma von der Gründerfamilie Oswald.

1991 – In Taiwan wird eine weitere Produktionsstätte der EMS-CHEMIE für polymere Werkstoffe errichtet.

1992 – Mit dem Gemeinschaftsprojekt EMS-UBE sichert sich unser Unternehmen in Japan den Zugang zum Schlüsselrohstoff Laurinlactam.
Am 25. September feiert die EMS-CHEMIE als jung gebliebenes, selbständiges, schweizerisches Chemieunternehmen seinen 50. Geburtstag.

1993 – Unsere Patentabteilung meldet die 750-ste Erfindung seit der Gründung des Unternehmens an.

2000 – Unter der Marke GRIVORY® wird die Herstellung von teilaromatischen Polyamidgranulat angefahren.
Die Homo-Polyesterfaser Produktion wird eingestellt. Die Firma Montefibre, Mailand (IT) hat das Know-how für die Nassvliesfaser Produktion erworben und beliefert den Markt weiter ab Produktionsstätte Acerra (IT).

2001 – EMS-GRIVORY nimmt die 1.PPA Anlage Europas mit 6000to Kapazität in Betrieb.
Die Sparte technische Thermoplaste wird unter dem Namen EMS-GRIVORY zum selbständigen Unternehmensbereich der EMS-GRUPPE.

(Quelle: www.ems-chemie.ch)

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