Endesa zahlt Milliarden-Bürgschaft für Stopp von Gas-Natural-Offerte
Dies kündigte Endesa-Geschäftsführer Rafael Miranda am Donnerstag in Barcelona an. Offiziell werde der Vorstand an diesem Freitag die Hinterlegung der höchsten Bürgschaft in der spanischen Wirtschaftsgeschichte beschliessen. Ein Madrider Handelsgericht hatte in der vorigen Woche auf Antrag von Endesa angeordnet, dass im Übernahmekampf um den Stromversorger das Angebot des E.ON-Konkurrenten Gas Natural bis auf weiteres ausgesetzt wird.
Aussetzug könnte auch E.ON Offerte betreffen
Allerdings verlangte es, dass Endesa dazu eine Bürgschaft von einer Milliarde Euro beibringt. Das Gericht will damit verhindern, dass eine Übernahme unumkehrbar wird, noch bevor die Gerichte über die verschiedenen Einsprüche entschieden haben. Rechtsexperten wandten allerdings ein, dass eine Aussetzung möglicherweise auch die Offerte des Düsseldorfer E.ON-Konzerns betreffen könnte. Miranda gab indirekt zu verstehen, dass Endesa in einem solchen Fall die Bürgschaft zurückziehen werde.
Heimatsschutz durch spanische Regierung
Man wolle erreichen, dass die «Gesetze des Marktes» über eine Übernahme entscheiden. E.ON hatte für Endesa 29,1 Milliarden Euro geboten, Gas Natural dagegen nur 22,5 Milliarden Euro. Die spanische Regierung favorisiert jedoch die niedrigere Offerte des heimischen Konzerns Gas Natural.
(awp/mc/hfu)