Mit diesen Worten zog CEO Klaus Endress am Dienstag in Basel vor den Medien Bilanz. Der Umsatz von E+H mit Sitz in Reinach/BL sank um 9,5% auf 1,1 Mrd EUR. Dennoch habe die Gruppe erneut Marktanteile gewinnen können. In Europa, mit einem Anteil von fast 60% der wichtigste Markt, schrumpfte der Umsatz um 14,8%. In Amerika sanken die Verkäufe um 5,7%. Um 2,5 % zulegen konnte E+H dagegen im asiatisch-pazifischen Raum. China wurde für das Unternehmen gar zum zweitwichtigsten Absatzmarkt nach Deutschland.
Reingewinn bricht um über 40 Prozent ein
Von den Branchen her traf E+H der Einbruch in der chemischen Industrie am stärksten. Für das auf Messgeräte, Dienstleistungen und Lösungen für die industrielle Verfahrenstechnik spezialisierte Unternehmen ist diese nach der Nahrungs- und Genussmittelindustrie die zweitwichtigste Branche. Beim Betriebsergebnis musste E+H einen Einbruch von 46,4% auf 89,9 Mio EUR verbuchen. Der Reingewinn schrumpfte um 43,6% auf 59 Mio EUR. Unternehmensleitung und Familienaktionäre der in den letzten Jahren rasant gewachsenen Gruppe hätten bewusst einen niedrigeren Gewinn in Kauf genommen, um Arbeitsplätze zu sichern, hiess es.
Personalbestand praktisch vollständig gehalten
Tatsächlich reduzierte E+H den Personalbestand weltweit trotz der Wirtschaftskrise nur um 15 auf 8’419 Angestellte. Entlassungen habe es nur wenige gegeben. In der trinationalen Region Basel, wo die Gruppe schwergewichtig tätig ist, sank die Zahl der Beschäftigten um 21 auf 4218, während sie in der Schweiz um 9 auf 1’237 anstieg. Für die Zukunft gibt sich CEO Endress gedämpft optimistisch. Die Ursachen der Wirtschaftskrise seien im Grundsatz nicht beseitigt. Die E+H-Gruppe habe jedoch sämtliche Ausgaben hinterfragt und mit vielen Gewohnheiten gebrochen. Der Blick auf die Bedürfnisse von Markt und Kunden sei geschärft worden.
Wachstumsprognosen gesenkt
Seine Wachstumsprognosen hat das Familienunternehmen inzwischen gesenkt, nämlich von jährlich 8 auf 6%. Ins laufende Jahr ist die Gruppe indes deutlich besser gestartet als erwartet und für 2010 wird ein Umsatzplus von 10% als realistisch eingeschätzt. Einen Gewinn im Vorjahreshöhe zu erreichen werde allerdings nicht einfach sein, hiess es weiter. Finanziell sieht sich E+H für die Zukunft auf einer soliden Basis. So konnte die Eigenkapitalquote 2009 um weitere 3,6 Punkte auf 64,9% erhöht werden. Wachstumsimpulse erhofft sich E+H künftig insbesondere von den Schwellenländern und bei den Branchen von der Energie und dem Umweltschutz. (awp/mc/ps/15)