Endress+Hauser steigert 2018 Umsatz und Gewinn deutlich
Reinach – Die in der Mess- und Automatisierungstechnik tätige Endress+Hauser-Gruppe ist 2018 kräftig gewachsen. Der Nettoumsatz kletterte trotz Gegenwind von der Währungsseite um 9,5 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro, wie die Firma am Dienstag mitteilte. Für Impulse sorgten die fortschreitende Digitalisierung in der Industrie sowie die positive Entwicklung auf den internationalen Märkten. Auch ins 2019 ist die Firma 2019 gut gestartet.
Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg im vergangenen Jahr um 31,4 Prozent auf 330,6 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern legte um 11,2 Prozent auf 232,5 Millionen Euro zu. Die Umsatzrendite (ROS) verbesserte sich um 0,6 Punkte auf 12,9 Prozent. Die Eigenkapitalquote erreichte 71,0 Prozent, das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als 2017. Die Firmengruppe ist eigenen Angaben zufolge praktisch frei von Bankschulden.
Starkes Wachstum in Lokalwährungen
Die Geschäfte hätten sich über alle Regionen und Branchen hinweg sehr positiv entwickelt. Eine starke Konjunktur in der Prozessautomatisierung belebte das Geschäft. Der anhaltend hohe private Konsum wie auch die Erholung der Öl- und Rohstoffpreise hätten zur guten Entwicklung beigetragen, hiess es.
Nach Jahren mit eher schwacher Investitionstätigkeit kehrten die grossen Projekte zurück. Zu den Produkten der Gruppe zählen Sensoren, Geräte, Systeme und Dienstleistungen für Füllstand-, Durchfluss-, Druck- und Temperaturmessung sowie Analyse und Messwertregistrierung.
Endress+Hauser entwickelte sich in Europa sehr gut, in Afrika/Nahost sowie dem asiatisch-pazifischen Raum sogar dynamisch. Am stärksten aber war das Wachstum in Amerika. Die USA hätten Deutschland als grössten Absatzmarkt abgelöst, hiess es weiter. Das Geschäft in China legte ebenfalls zweistellig zu. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, könnte bald schon China unsere Nummer eins sein», wird Konzernchef Matthias Altendorf in der Mitteilung zitiert.
Die positive Entwicklung schlug sich in zahlreichen neuen Stellen nieder. Ende 2018 arbeiteten rund um den Globus 13’928 Menschen für die Firmengruppe, das sind 629 mehr als vor Jahresfrist. Vor allem in der Produktion, den produktionsnahen Bereichen sowie im Service wurden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Alleine im Dreiländereck um Basel kamen rund 200 Arbeitsplätze hinzu.
Guter Start ins laufende Jahr
In nur fünf Jahren investierte Endress+Hauser fast eine Dreiviertelmilliarde Euro aus selbst erarbeiteten Mitteln, wie die Firma betont. 2018 flossen 158,6 Millionen Euro in Gebäude, Anlagen und IT. Grossen Wert legt der Technologiekonzern als Familienunternehmen auch auf Nachhaltigkeit. Es sei wichtig, dass auch weiterhin Mitglieder der Familie im Unternehmen arbeiteten.
Endress+Hauser ist gut ins laufende Jahr gestartet. Die Gruppe liege in Auftragseingang und Umsatz deutlich über dem Vorjahr. Für die zweite Jahreshälfte erwartet das Unternehmen, dass sich diese Entwicklung abschwächt. „Wir rechnen dennoch mit solidem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich», wird Finanzchef Luc Schultheiss zitiert. Es seien Investitionen von 260 Millionen Euro geplant. Zudem sollen bei gutem Geschäftsgang weltweit 500 Stellen geschaffen werden. (awp/mc/ps)