«Das war ein sehr gutes Jahr, wir haben uns wacker geschlagen», zog CEO Klaus Endress vor den Medien Bilanz. Die E+H-Gruppe mit Sitz in Reinach BL konnte 2007 den Umsatz um 13% auf 1,113 Mrd EUR steigern. Der Gewinn der Gruppe mit 80 Gesellschaften in 39 Ländern nahm gar um 23,7% auf 106,1 Mio EUR zu.
Gutes Geschäft im asiatisch-pazifischen Raum
Laut Endress konnte E+H 2007 weitere Marktanteile erobern. Am besten lief es der Gruppe im asiatischen-pazifischen Raum, wo der Umsatz um 15,1% zunahm. Europa, mit einem Umsatzanteil von 62,4% der wichtigste Markt, war mit einem Wachstum vom 14,5% fast ebenso stark. Im amerikanischen Raum sanken dagegen die Verkäufe wegen des schwachen Dollars um 0,6%.
E+H profitiert von hohen Energiepreisen
Zu verdanken hat das 1953 gegründete Familienunternehmen das starke Wachstum in erster Linie der Öl- und Gasbranche, der Metallurgie und der Kraftwerkstechnik. «Hier schlagen sich die hohen Energiepreise direkt nieder», sagte der CEO. Als Folge des Booms werde weiter stark in neue und in die Modernisierung bestehender Anlagen investiert.
Mitarbeiterzahl um 11,5 Prozent erhöht
Die starke Entwicklung wirkte sich auch auf den Personalbestand aus. Mit 810 neuen Jobs erhöhte sich die Zahl der Mitarbeitenden um 11,5% auf 7’855. In der trinationalen Region Basel stieg die Zahl der Beschäftigten um 301 auf 4’042. In der Schweiz stehen 1’126 Personen (+ 76) auf der Lohnliste des Unternehmens. Trotz höherem Personalbestand konnte laut Finanzchef Fernando Fuenzalida die Produktivität «auf hohem Niveau weiter verbessert werden». So stieg das Betriebsergebnis (EBIT) um 19,4% auf 146,6 Mio EUR.
Investitionen 19,4 % höher als im Vorjahr
Die Investitionen nahmen um ebenfalls 19,4% auf 94,8 Mio EUR zu. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sanken dagegen um 4,4% auf 75,6 Mio Franken. E+H reichte letztes Jahr 182 Patentanmeldungen ein, drei mehr als 2006.
Gut gerüstet für Bewahrung der Eigenständigkeit
Für das laufende Jahr zeigt sich CEO Endress trotz einem etwas zähen Start zuversichtlich. Beim Umsatz ist ein Plus von 8% budgetiert. Bei der Umsatzrendite wird ein Rückgang von 13,1 auf 10% prognostiziert. Für die Bewahrung der Eigenständigkeit und die Finanzierung des Wachstums aus eigener Kraft sieht sich E+H gut gerüstet. So konnte das Eigenkapital 2007 um 18,4% auf 526,5 Mio EUR erhöht werden. Die Eigenkapitalquote stieg um 2,2 Punkte auf 58,7%.
Kein Börsengang und kein Verkauf an Warren Buffet
Dass ein Börsengang für E+H kein Thema ist, bekräftigt Endress seit Jahren. Ebenso wenig zur Diskussion stehe indes ein Verkauf an Warren Buffet, konstatierte der CEO am Dienstag. Eine Tageszeitung hatte das Familienunternehmen kürzlich auf die Schweizer Einkaufsliste des US-Milliardärs und Investors gesetzt. Die von der Zeitung als Kaufpreis genannte Milliarde wäre ohnehin viel zu tief, meinte Endress augenzwinkernd. (awp/mc/pg)