Der Reingewinn kletterte hingegen dank eines Sondereffekts nach oben. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein Betriebsergebnis unter Vorjahr. Der Energiedienstleister hat die Gesamtleistung im ersten Semester um 6% auf 413,2 Mio EUR gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank dagegen um 12% auf 42,4 Mio EUR. Das Unternehmensergebnis indes stieg durch die Auflösung von latenten Steuern als Folge einer Steuersatzsenkung im Kanton Aargau um 26% auf 46,5 Mio EUR, wie das in der Schweiz und Südbaden tätige Unternehmen am Freitag mitteilte. Den tieferen EBIT begründet das Unternehmen mit der hohen Vergleichsbasis. Im Vorjahr sei der Betriebsgewinn von Sondereffekten wie ausserordentlichen Erträgen aus Anlagenverkäufen gestützt worden, sagte ein Unternehmenssprecher zu AWP.
Erholung beim Stromabsatz
Der Stromabsatz stieg im ersten Halbjahr um 4% auf 3’764 Kilowattstunden (kWh). Diese Entwicklung beruhe zum einen auf der positiven Wirtschaftsentwicklung in Deutschland, die zu einer leichten Steigerung des Stromabsatzes im Bereich der Geschäfts- und Industriekunden geführt habe, zum anderen auf der erhöhten Nachfrage nach dem Ökostromprodukt NaturEnergie, heisst es. Hier stieg die Nachfrage um 25% auf 1’081 Mio kWh.
EnBW-Beteiligungsgesellschaft
Starke Zuwächse hätten insbesondere ausserhalb des Netzgebiets von Energiedienst generiert werden können, heisst es weiter. Energiedienst ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe. Die Investitionen sanken im ersten Halbjahr aufgrund der weit fortgeschrittenen Arbeiten am Maschinenhaus des Neubaus Wasserkraftwerk Rheinfelden um 16% auf 34,8 Mio EUR. Die Investitionen würden aus eigenen Mitteln finanziert. Der detaillierte Halbjahresbericht wird am 30. Juli 2010 veröffentlicht.
Ausblick etwas verhalten
Für die zweite Jahreshälfte 2010 erwartet Energiedienst ein «leicht niedrigeres» EBIT als im Vorjahr. «Mit diesen Zahlen liegen wir im Rahmen unserer Erwartungen», wird Martin Steiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, in der Mitteilung zitiert. Auch für das Gesamtjahr werde das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT etwas unter dem Vorjahr ausfallen, ergänzte der Unternehmenssprecher.
Zahlen im Rahmen der Erwartungen – Aktie unverändert
Alles in allem hätten die Zahlen ihren Prognose entsprochen, kommentieren die Analysten der Bank Vontobel. Nebst den höheren Strompreisen würde der Aktienkurs profitieren, wenn EnBW die Beteiligung von derzeit 82% auf unter 80% (SPI Limite) reduzieren würde, heisst es. Am Schweizer Aktienmarkt zeigen sich die Titel um 10.40 Uhr in einem leicht negativen Markt unverändert bei 51,00 CHF. Im frühen Geschäft markierten die Aktien bei 51,75 CHF ein bisheriges Tageshoch. (awp/mc/ps/07)