Paramount hat bereits nach der Generalversammlung von Ende Juni mit einer Klage gedroht, nachdem sämtliche eingereichten Begehren von den ENR-Aktionären abgeschmettert worden waren. Gemäss einer Mitteilung vom Dienstag setzt sie die Drohung nun um. Der ENR-Verwaltungsrat habe entgegen des Antrages von Paramount unter Traktandum 2.2 (Beschlussfassung über den Bilanzerfolg) über einen nicht ordnungsgemäss angekündigten Antrag abstimmen lassen, kritisiert die Gesellschaft einerseits. Darin sei ein Bilanzerfolg über 10 Mio CHF genehmigt worden, obwohl ENR im 2009 einen Verlust von 2,2 Mio CHF erlitten habe.
Fehlendes Stimmrecht moniert
Zudem habe sich die von Gustav Stenbolt beherrschte Valartis-Gruppe bei der Décharge der VR-Mitglieder nicht der Abstimmung enthalten. Bei Beschlüssen über die Entlastung des Verwaltungsrates hätten jedoch Personen, die in irgendeiner Weise an der Geschäftsführung teilgenommen haben, kein Stimmrecht, kritisiert Paramount. Des weiteren verlangt Paramount die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung und fordert erneut die Einsetzung eines Sonderprüfers, weil der Verwaltungsrat verschiedene Fragen zur Geschäftstätigkeit unvollständig oder überhaupt nicht beantwortet habe.
Pendentes Verfahren
Eine erste Verantwortlichkeitsklage von Paramount gegen den ENR-Verwaltungsrat hatte ein Genfer Gericht im März 2010 in zweiter Instanz abgewiesen, worauf Paramount dieses Urteil vor Bundesgericht weiterzog. Dieses Verfahren ist zur Zeit noch pendent. ENR wird von der Valartis-Gruppe kontrolliert. Die vom Investor Georg von Opel beherrschte Beteiligungsgesellschaft Paramount Finanz ist Minderheitsaktionär und liegt seit Monaten mit Valartis im Streit über die strategische Ausrichtung von ENR. (awp/mc/ps/10)