Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag vor den US-Daten auf 1,5677 (Mittwoch: 1,5741) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6379 (0,6353) Euro.
Rezessionsängste in der Eurozone
«Die Konjunkturdaten aus der Eurozone haben durch die Bank enttäuscht», sagte Helaba-Experte Ulrich Wortberg. Mit dem Einbruch des ifo-Geschäftsklimas seien auch für die Eurozone Rezessionsängste aufgekommen. Nach dem überraschenden Stimmungseinbruch in der deutschen Wirtschaft im Juli ist laut Ökonomen eine Rezession möglich. «Bei einem weiteren deutlichen Anstieg der Energiepreise kann sogar eine Rezession nicht mehr ausgeschlossen werden», kommentierte der Chefvolkswirt der Postbank, Marco Bargel, die deutliche Stimmungseintrübung. Auch die UniCredit sieht inzwischen ein «recht hohes» Rezessionsrisiko. Neben dem ifo-Geschäftsklima waren auch die stark beachteten Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum überraschend stark gesunken.
Enttäuschende US-Immobiliendaten
Etwas Unterstützung erhielt der Euro am Nachmittag von enttäuschenden US-Immobiliendaten. «Stabilisierungstendenzen sind am US-Häusermarkt derzeit nicht auszumachen», sagte Helaba-Experte Wortberg. In den USA ist die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser im Juni stärker als erwartet gesunken. Dies sei ein negativer Vorbote für die zum Wochenausklang erwarteten Neubauverkäufe. Unterdessen billigte das US-Repräsentantenhaus im Kampf gegen die Folgen der verheerenden Immobilienkrise ein milliardenschweres Hilfspaket. Der umfangreiche Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass die Regierung die krisengeschüttelten US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac im Notfall vor dem Zusammenbruch retten kann.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78900 (0,78720) britische Pfund , 168,92 (169,75) japanische Yen und auf 1,6273 (1,6287) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 928,00 (926,50) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/31)