Enttäuschende US-Daten treiben Euro zeitweise über 1,28 Dollar
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag erst auf 1,2634 (Dienstag: 1,2653) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7915 (0,7903) Euro.
Verbraucherpreise in den USA sinken in Hochgeschwindigkeit
«Der kräftige Rückgang der Verbraucherpreise in den USA hat die Deflationsangst wieder hochkochen lassen», sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Davon habe der Euro profitiert. In den USA sind die Verbraucherpreise im Oktober mit Rekordgeschwindigkeit gesunken. Auf Monatssicht ging das Preisniveau nach Angaben des US-Arbeitsministeriums um 1,0 Prozent zurück. Dies ist der stärkste monatliche Preisrückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947. Die Jahresteuerung schwächte sich von 4,9 Prozent im Vormonat auf 3,7 Prozent ab. «Mit den Daten bleibt die Tür für weitere kräftige Leitzinssenkungen in den USA offen», sagte Praefcke.
Ernüchternde Daten vom US-Häusermarkt
Gleichzeitig fielen die Daten vom US-Häusermarkt weiter ernüchternd aus. Der Markt für Wohnimmobilien in den USA befindet sich nach Einschätzung der Commerzbank in der schwersten Krise seit dem zweiten Weltkrieg. Harte Zahlen wie die Baugenehmigungen und auch Stimmungsindikatoren seien inzwischen auf Rekordtiefs gefallen. Der Wohnungsmarkt sei damit in einer ausgemachten Depression. Der Markt dürfte trotz der weit fortgeschrittenen Bereinigung früherer Übertreibungen die Talsohle aber wohl erst in der ersten Jahreshälfte 2009 erreichen. Der insgesamt nach wie vor sehr dünne Handel am Devisenmarkt hat nach Einschätzung von Praefcke den jüngsten Kurssprung des Euro begünstigt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83980 (0,84210) britische Pfund , 122,07 (121,92) japanische Yen und auf 1,5228 (1,5166) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 762,00 (738,00) Dollar gefixt. (awp/mc/pg/28)