Eon mit leichtem Gewinnrückgang

Vor allem ein schwaches Geschäft der Gastochter Ruhrgas sowie Einbussen in Grossbritannien und Skandinavien machten Eon zu schaffen. Zugleich gab der Vorstand einen vorsichtigen Ausblick für das laufende Jahr, für 2011 wollte er hingegen noch keine Prognose wagen. Die Aktie lag vorbörslich leicht im Minus.


Der Umsatz ging um 6 Prozent auf 82 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich stand zwar ein deutliches Plus des Überschusses von 1,6 auf 8,6 Milliarden Euro. Dies lag aber vor allem daran, dass das Vorjahr durch Milliardenabschreibungen auf Beteiligungen in Südeuropa sowie auf die US-Tochter belastet war. Das um diese Effekte bereinigte und für die Dividendenberechnung wichtige Nettoergebnis sank um 4,8 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Die Ausschüttung soll mit 1,50 Euro je Aktie trotzdem gleich bleiben. Die Schulden gingen nur leicht auf 44,7 Milliarden Euro zurück.


Wachstum im Handelsgeschäft
Im Gasgeschäft musste Eon einen operativen Gewinneinbruch von einem Drittel einstecken. Die einstige Ertragsperle Ruhrgas hatte mit einem gesunkenen Absatz und niedrigeren Verkaufspreisen zu kämpfen. Die Belastungen konnte es aber kaum auf der Bezugsseite weitergeben, da es dort an feste Abnahmemengen und starre Preise gebunden war. Erst Anfang dieses Jahres gelang es dem Konzern, die Lieferverträge mit dem russischen Gasriesen Gazprom zu lockern.


Negative Wechselkurseinflüsse
In Skandinavien und Grossbritannien litt das Ergebnis unter negativen Wechselkursen, in Skandinavien sank zudem der Absatz. Der Gewinn der inzwischen zum Verkauf stehenden US-Tochter ging leicht zurück. Dagegen steigerte die Sparte Zentraleuropa, in der Eon unter anderem sein deutsches Stromgeschäft bündelt, seinen Gewinn leicht. Im Energiehandel verbuchte Eon deutliche Zuwächse.


Stagnation in diesem Jahr
Im laufenden Jahr rechnet Eon damit, dass das bereinigte operative Ergebnis in diesem Jahr im Vergleich zu 2009 stagniert oder bestenfalls um 3 Prozent steigt. Das wären maximal gut 9,9 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern noch 11 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Durch den Verkauf von Geschäftsbereichen fallen den Angaben zufolge nun aber rund eine Milliarde Euro Ergebnisbeitrag weg. Eon hatte sich zuletzt von seiner Stadtwerke-Holding Thüga, dem Höchstspannungsnetz und Kraftwerkskapazitäten in Deutschland getrennt. Der bereinigte Konzernüberschuss soll 2010 bei 5,3 Milliarden Euro stagnieren.


Keine Prognose für 2011
Für das kommende Jahr blieb Eon eine konkrete Prognose komplett schuldig. Ein verlässlicher Ausblick sei aufgrund von «Ungewissheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen, währungsbezogenen, regulatorischen, technischen und wettbewerbsbezogenen Entwicklung» derzeit nicht möglich, hiess es im Geschäftsbericht. Im Mai steht bei Eon zudem der lang angekündigte Führungswechsel an. Dann übernimmt der langjährige Eon-Manager Johannes Teyssen den Vorstandsvorsitz von Wulf Bernotat. (awp/mc/ps/08) 

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