Die Post steht wegen der weiteren Marktöffnung ab Januar 2004 unter erhöhtem Wettbewerbsdruck. Beim Poststellennetz prüft der gelbe Riese laut Konzernchef Ulrich Gygi unter anderem eine Zusammenarbeit mit dem Detailhandel, Gemeinden und SBB.
(post.ch)
Die Liberalisierung erhöhe den Rationalisierungsdruck bei der Post, sagte Gygi. Ab 1. Januar 2004 dürfen private Unternehmen auch Pakete unter zwei Kilogramm befördern. Im Jahr 2006 will der Bundesrat die Monopolgrenze für Briefe von 1000 auf 100 Gramm senken. Die Post ist wie seinerzeit die Swisscom dazu verurteilt, Verluste von Marktanteilen durch Wachstum und eine deutliche Steigerung der Produktivität aufzufangen. Tausende Jobs dürften verloren gehen
Gygi rechnet damit, dass der Konkurrenzkampf vor allem bei den Geschäftskunden, die 80 Prozent des Post-Umsatzes ausmachen, deutlich zunehmen dürfte. Das hat Auswirkungen auf den Personalbestand. «Wenn die Briefpost wie erwartet bis 2010 um 10 Prozent abnimmt und die Preise bei der Paketpost unter Druck geraten, müssen auch die Kosten sinken. Sonst läuft die Rechnung aus dem Ruder», sagte Gygi. Insgesamt rechnet Gygi in den kommenden Jahren mit einigen Tausend Arbeitsplätzen, die verloren gehen. Darin eingeschlossen sind jene 2400 Vollzeitstellen, die im Zuge der Redimensionierung der Briefpostzentren von 18 auf drei Haupt- und sechs Subzentren gestrichen werden. Postfinance als Hoffnungsträger
Wachstumspotenzial sieht die Post in der Sparte Postfinance. In Zusammenarbeit mit der UBS steigt die Post ab Sommer 2004 in das Kreditgeschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ein. Wie bei den gelben Hypotheken und den Krediten an Gemeinden wird die UBS das Kreditrisiko übernehmen. Die Postbank, ein Wunschprojekt Gygis, dürfte dagegen erst in einigen Jahren Realität werden. Für die Banklizenz braucht es eine Verfassungsänderung. (sda/scc/pag)