Der Hoffnung, den Prämienanstieg fürs kommende Jahr mit Notmassnahmen noch unter 10% zu drücken, erteilte er dabei eine Abfuhr. Die dringlichen Massnahmen, die Gesundheitsminister Pascal Couchepin am kommenden Dienstag präsentiere, würden erst 2010 wirksam, sagte Indra. Sie könnten deshalb die Verluste, die die Krankenkassen erlitten hätten, nicht mehr abwenden.
Gesundheitskosten nehmen nächstes Jahr weiter zu
Indra gab zudem zu bedenken, dass die Gesundheitskosten auch im nächsten Jahr weiter zunähmen. Dies könne zu einer weiteren Prämiensteigerung von 3 bis 4% führen. Prämienaufschläge von insgesamt 13 bis 14% im kommenden Jahr seien deshalb «nicht unrealistisch», müssten aber mit grosser Vorsicht genossen werden.
Politik zeigt sich bestürzt
Bestürzt reagierte die Politik auf diese Ankündigung. CVP-Ständerat Urs Schwaller (FR), Präsident der Gesundheitskommission der kleinen Kammer, sprach gegenüber Radio DRS von einem Schock. Es erstaune ihn, dass man heute herausfinde, dass 10% Steigerung in Kauf genommen werden müssten und man nichts mehr beeinflussen könne. SVP-Nationalrat Jürg Stahl (ZH), Präsident der Gesundheitskommission des Nationalrats, bläst ins selbe Horn. So könne es nicht weitergehen. Das Parlament müsse nun reagieren, sagte er gegenüber Radio DRS. (awp/mc/pg/27)