Erneut Haftstrafen in Prozessen um BMW-Korruptionsaffäre

Ein 43-jähriger Einkäufer des Unternehmens ist wegen eines besonders schweren Falles der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr durch Schmiergeldannahme von Zulieferfirmen mit zwei Jahren und neun Monaten Freiheitsentzug bestraft worden. Ein 74 Jahre alter Mittelsmann zwischen der Autoindustrie und den Zulieferern wurde von einer anderen Strafkammer wegen Bestechung zu 21 Monaten Bewährungsstrafe und 160.000 Euro Geldbusse verurteilt.

Schmiergelder von insgesamt über einer halben Million Euro
Der in den USA eingesetzte Einkäufer hat dem Richter zufolge zwischen 2003 und 2005 vier Zulieferunternehmen gegen Schmiergelder von insgesamt über einer halben Million Euro <<satte>> Aufträge für die Ausstattung verschiedener Fahrzeugmodelle zugeschanzt. Im Strafmass wurde mildernd berücksichtigt, dass der 43-Jährige inzwischen dem Unternehmen 400.000 Euro erstattet und 169.000 Euro an den Fiskus nachbezahlt hat.

Prozesse gegen weitere Beteiligte stehen noch bevor
Der Angeklagte hatte das Schmiergeldsystem vom Hauptabteilungsleiter Einkauf des Konzerns übernommen, der bereits früher zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden ist. Diesem Mann mit dem Spitznamen <<Der linke Doktor>> hatte der Angeklagte im Parallelverfahren 2001 einen Betrag von 278.000 Euro geboten und bezahlt. Im Gegenzug bekam eine von ihm vertretene US-Firma den Auftrag für die Sitze der Modelle mehrerer Fahrzeugreihen mit einem Gesamtvolumen von gut 3,1 Milliarden Euro. Zu Gunsten des 74-Jährigen wurden sein fortgeschrittenes Alter und die wirtschaftlichen Folgen für seine jetzt von den beiden Söhnen geleitete Firma berücksichtigt. Beide Urteile sind rechtskräftig. Prozesse gegen weitere Beteiligte an der Schmiergeldaffäre stehen noch bevor.

(awp/mc/hfu)

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