Erneuter Anlauf für Konzessionsvergabe für drahtlosen Breitbandanschluss

Die Kommunikationskommission (ComCom) habe «Kenntnis, dass erneut ein konkretes Interesse an den freien Konzessionen besteht», gab das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) am Dienstag bekannt. Deshalb würden die Konzessionen nochmals ausgeschrieben.  Bei der letzten Ausschreibung im Juni hatte nur die Swisscom ein Gebot abgegeben, obwohl sich ursprünglich fünf Firmen um eine der drei Konzessionen beworben hatten. Deshalb hatte die Swisscom die Lizenz für den drahtlosen Breitbandbandanschluss (BWA) zum Minimalpreis von 6,1 Mio CHF erhalten.


«Keine Prognosen»
Ob der neue Anlauf nun erfolgreicher sein werde, wollte der BWA-Verantwortliche vom BAKOM, Urs von Arx, nicht kommentieren: «Ich mache keine Prognosen.» Bewerben könne sich grundsätzlich jedes Unternehmen oder Konsortium, das die allgemeinen Konzessionsauflagen erfülle. Dazu gehören Minimalauflagen beim Netzaufbau. Wer den Zuschlag erhält, muss bis spätestens Ende September 2008 den kommerziellen Betrieb aufnehmen und bis Ende September 2010 mindestens 120 Sende- und Empfangseinheiten betreiben.


Bewerber dürfen nur eine Konzession erwerben
Jeder Bewerber dürfe nur eine Konzession erwerben. Das gelte auch für Unternehmensgruppen. Ausgeschlossen sind Swisscom und Cablecom, die bereits eine BWA-Lizenz besitzen. Treffen für eine Konzession mindestens zwei Gebote ein, kommt es zur verdeckten Auktion. Dabei gebe jeder Bieter ein einziges, unabhängiges und verdecktes Gebot ab. Die Gebote der anderen Bieter könnten nicht eingesehen werden, hiess es. Den Zuschlag erhalte, wer das höchste Gebot abgegeben habe.


Weniger, als die Swisscom zahlen musste
Liegt für eine Konzession nur ein Gebot vor, wird diese zum Minimalpreis vergeben. Der Minimalpreis gemäss den Vorgaben des Fernmeldegesetzes betrage für die grosse Konzession (2 x 21 MHz) 5,8 Mio CHF und für die kleinere Konzession (2 x 17,5 MHz) 4,85 Mio CHF.  Dies ist weniger, als die Swisscom zahlen musste. Der Grund sei, dass die Gültigkeitsdauer der Konzessionen bis zu ihrem Ablauf Ende des Jahres 2016 seit der vergangenen Auktion kürzer geworden sei, sagte von Arx.


Noch offen, ob Sunrise mitbietet
Ob Sunrise, das bereits früher Interesse an einer BWA-Lizenz bekundet hatte, mitbietet, konnte Sprecherin Muriel Mathis noch nicht sagen: «Wir müssen zuerst die Ausschreibungsunterlagen prüfen.»  Die Swisscom oder Sunrise könnten die BWA-Funktechnologie beispielsweise nutzen, um Löcher in ihrem Breitbandangebot im Festnetz oder Mobilfunk zu stopfen. (awp/mc/gh)

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