Erste Banken wollen noch im April Staatshilfen zurückzahlen
Die zu den grössten US-Instituten zählende Bank of America will einen ersten Teil der erhaltenen 45 Milliarden Dollar (33 Mrd Euro) bereits im April zurückzahlen. Das kündigte Konzernchef Kenneth Lewis am Mittwoch in der «Los Angeles Times» an. Eine Reihe weiterer Banken habe bereits offizielle Anträge auf die Rückgabe gestellt, hiess es in Medienberichten.
Ergebnisse der «Stress-Tests» abwarten
Vorher müssten allerdings die Ergebnisse der von der Regierung gestarteten sogenannten «Stress-Tests» für die Finanzhäuser abgewartet werden, sagten Bankenvertreter. Dabei überprüfen Experten die Belastbarkeit der Institute für den Fall einer weiteren Verschärfung der Krise.
Finanzhilfe für Hunderte von Banken
Die US-Regierung hatte seit vergangenen Herbst über das TARP-Rettungsprogramm («Troubled Asset Relief Program») Hunderten von Banken frisches Kapital verschafft. Den Anfang hatten führende Häuser wie die Bank of America, die Citigroup und Goldman Sachs gemacht.
Goldman Sachs benötigt 10 Mrd. Dollar der Regierung nicht mehr
Goldman Sachs betonte bereits mehrfach, die damals erhaltenen zehn Milliarden Dollar angesichts der Reserven nicht mehr zu benötigen. Weiteres Kapital könnte sich die Investmentbank aus einem Teilverkauf ihres knapp fünfprozentigen Anteils an der chinesischen Grossbank ICBC verschaffen. Zur Verfügung steht dafür allerdings zunächst maximal ein Fünftel dieses Anteils. Für den Rest verkündeten beide Häuser am Mittwoch, dass sie Goldmans Haltefrist bis Ende April 2010 verlängert hätten.
Wettbewerbsverzerrung befürchtet
Als Hürde für eine rasche Rückzahlung der Staatshilfen gilt, dass andere Banken, die das Geld länger behalten, dadurch als schwach gelten könnten und womöglich neue Probleme bekämen. Schon zur Vergabe der Gelder im Herbst hiess es in der Branche, Goldman Sachs habe das Geld vor allem auf politischen Druck hin angenommen. (awp/mc/pg/24)