Das Gremium mit 37 Mitgliedern werde voraussichtlich am 3. Juli einen Vorsitzenden wählen, teilte ein Unternehmenssprecher in Heidelberg mit. Bei der Abstimmung setzten sich vor allem unabhängige Kandidaten durch.
Erster Betriebsrat seit Firmengründung 1972
Seit der Gründung des Unternehmens 1972 hatten Vorstand und Belegschaft einen Betriebsrat stets abgelehnt. Bisher hatten acht Arbeitnehmervertreter im 16 Mitglieder umfassenden Aufsichtsrat auch die Interessen der Mitarbeiter vertreten. Nach dem Betriebsverfassungsgesetz ist ab fünf ständig Beschäftigten eine organisierte Arbeitnehmervertretung vorgesehen. Europas führender Softwarekonzern hat in Deutschland fast 14’000 Mitarbeiter, weltweit sind es mehr als 36’000. Bundesweit waren knapp 10’800 Beschäftigte aufgerufen, unter mehr als 400 Kandidaten auf zehn Wahllisten die Betriebsräte zu küren.
Vorstand scheute Rechtsstreit
Noch Anfang März hatten 91 Prozent der Beschäftigten der Wahl einer Arbeitnehmervertretung eine klare Absage erteilt. Daraufhin waren drei Mitarbeiter, die der IG Metall angehören, vor das Arbeitsgericht Mannheim gezogen, um einen Betriebsrat durchzusetzen. Vor dem Hintergrund des drohenden Rechtsstreits gab der Unternehmensvorstand seinen Widerstand auf. Ende März stellten die Beschäftigten dann die Weichen zur Gründung des Gremiums. (awp/mc/pg)