Erstes Android-Handy schon im Oktober
Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Brancheninsider. Der Android-Start in den USA beschert T-Mobile zwar einen Hoffnungsträger im Kampf um Marktanteile. Doch da das 3G-Netzwerk von T-Mobile USA im Vergleich zu europäischen Netzen erst in den Kinderschuhen steckt, könnte das ein Risiko für die Handy-Plattform bedeuten. «Die Entscheidung, zuerst in den USA zu starten, dürfte an der Zugkraft der Marke Google in diesem Markt liegen», vermutet Carolina Milanesi, Research Director Mobile Devices bei Gartner, im Gespräch mit pressetext.
Apple mit der grösseren Zugkraft
«Ich bezweifle, dass in Europa viele Kunden im Geschäft ein Google Phone verlangen werden», meint Milanesi. Die Marke habe bei uns nicht die gleiche Zugkraft wie Apple. «T-Mobile könnte in Dream eine Chance sehen, mit dem iPhone zu konkurrieren», so die Analystin weiter. Das Apple-Gerät wird in den USA nicht wie in Deutschland von T-Mobile angeboten, sondern vom Mobilfunkanbieter AT&T. Auch allgemein erwartet Milanesi ein heisses viertes Quartal im Kampf um Marktanteile bei High-End-Smartphones, in dem auch BlackBerrys Bold und Samsungs Instinct mitmischen werden. Doch nicht nur die Konkurrenz könnte für Dream Probleme machen.
Beschwerden über Probleme mit 3G
Schon das iPhone hatte gerade in den USA mit Beschwerden über 3G-Probleme zu kämpfen. Zwar ortete ein Analyst im August ein Hardware-Problem, doch das Magazin Wired hat Ende August in einer Studie eher ein Netzwerkproblem vermutet. Das könnte auch dem Dream drohen. T-Mobile hat in den USA bislang nur in einigen Grossstädten, darunter New York und Las Vegas, 3G-Services gestartet. Obwohl ein landesweiter Ausbau angekündigt wurde, bleibt die genaue Entwicklung abzuwarten. Ende Juli postulierten verschiedene Technik- und Mobilfunkportale, darunter Engadget, dass T-Mobile mit 1. Oktober 2008 in insgesamt 27 US-Ballungszentren 3G anbieten werde. Das kann mit gut ausgebauten europäischen Netzen nicht mithalten. Der US-Start könnte ein gewisses Netzwerk-Risiko für HTCs Dream und damit Android bedeuten, bestätigt daher Milanesi.
Hohe Erwartungen
Die Erwartungen von HTC seien mit 600.000 bis 700.000 verkauften Dream-Geräten noch in diesem Jahr jedenfalls hoch, so das Wall Street Journal. Die Schätzungen von Analysten dagegen lägen bei 300.000 bis 500.000 Stück. Dabei stehen die Zahlen nicht unbedingt im Widerspruch zueinander. «Als Verkäufe in die Vertriebskanäle sind 600.000 bis 700.000 möglich», erklärt Milanesi. Der Durchverkauf an Endkunden dagegen dürfte eher in der zweitgenannten Grössenordnung liegen. «Natürlich wird das auch stark vom Preis abhängen», meint die Analystin weiter. Zu den genauen Kosten des ersten Android-Geräts gibt es bisher allerdings noch keine Angaben. (pte/mc/pg)