«Das Ergebnis soll auf Stufe Reingewinn positiv ausfallen», präzisierte CEO Thomas Hornung an der Bilanzmedienkonferenz. «Wir kaufen uns keine Marktanteile.» Für das abgelaufene Geschäftsjahr wies die Softwarefirma ein Umsatzwachstum von 50,4% auf 37,2 Mio USD aus. Der Betriebsverlust verminderte sich dagegen auf 11,1 Mio USD und der Reinverlust auf 24,2 Mio USD. Der operative Cash-Flow lag erstmals seit Jahren wieder mit 1,1 Mio USD im Plus.
Zweites Halbjahr von Sondereffekten belastet
Das eigentlich positive Ergebnis der zweiten Jahreshälfte sei von Abschreibungen in Höhe von 3,9 Mio USD auf ausstehende Forderungen geprägt gewesen, hiess es. Für die Zukunft seien solche Abschreiber vermeidbar, aber nicht auszuschliessen. «Wir haben eindeutig bessere Debitoren als früher», sagte CFO Konrad Hurni. Zudem habe Esmertec die Kunden neu klassifiziert und die Unterscheidung in A- und B-Kunden verfeinert. Auszuschliessen seien erneute Abschreiber aber nie.
Auch die frühzeitige Wandlung einer Anleihe hat das Finanzergebnis mit 5,9 Mio USD belastet. Gleichzeitig erhöhte sich das Eigenkapital durch die Massnahme auf 44,4 Mio USD. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 53%, welche in dieser Grössenordnung zumindest gehalten werden soll.
Auslieferungen um knapp 80 % gesteigert
Nach Segmenten betrachtet verzeichnete Mobile & Multimedia Devices einen Anstieg des Umsatzes auf 23,2 Mio USD (+51,2%), der operative Verlust auf Stufe EBITA sank auf 8,7 Mio USD. Die Zahl der ausgelieferten Einheiten habe 106,5 Mio (+78,3%) betragen. Ein wichtiger Schritt in diesem Bereich sei die Beteiligung an der von Google geführten Open Handset Alliance zur Weiterentwicklung der offenen Mobilplattform «Android» gewesen, hiess es. Im Geschäftsfeld Mobile Operator hat Esmertec 14,1 Mio USD Umsatz und einen EBITA von 3,7 Mio USD erzielt. Mit Movistar/Telefonica Mexiko ist ein weiterer namhafter Kunde hinzu gekommen.
Bedingte Kapitalerhöhung geplant
Personell standen die Zeichen im Geschäftsjahr 2007 auf Wechsel: Im April trat Konrad Hurni die Nachfolge von Deborah Choate als Finanzchef an. Thomas Hornung übernahm das Amt des CEO in der zweiten Jahreshälfte von Jean-Claude Martinez. Zudem soll Hans Peter Baumgartner in Kürze Verwaltungsratspräsident Ruedi Noser ablösen, der aus dem Gremium ausscheidet. Neu gab Esmertec bekannt, dass CTO Patrick Remy das Unternehmen verlassen wird.
Der Generalversammlung wird der Antrag auf die Genehmigung von bedingtem Kapital über 2 Mio Aktien gestellt. Esmertec erwäge strategische Allianzen oder den Einstieg strategischer Investoren, führte Hornung aus. Konkrete Gespräche gebe es aber noch keine.
Profitables Wachstum 2008 erwartet
Für das Geschäftsjahr 2008 stellt Esmertec ein zweistelliges Umsatzwachstum in Aussicht. Der Umsatz soll vor allem in den Emerging Markets und über Mehrwertdienste bei bestehenden Verträgen profitabel wachsen. Deshalb stünden die weitere Internationalisierung des Geschäfts und die zunehmende Konvergenz der Produkte im Fokus, erklärte der CEO. Eine Einschätzung zum Verlauf im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr wollte Hornung gegenüber AWP nicht abgeben. «Wir stehen zu den formulierten Zielen», sagte er nur. Erste Produkte aus der Kooperation mit Google an der Open Handset Alliance seien in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten. Auf die Umsätze wirke sich das aber erst im Geschäftsjahr 2009 aus.
An der Börse wurden die Zahlen von Esmertec mit Wohlwollen aufgenommen. Die Aktien notierten am frühen Nachmittag in einem schwachen Gesamtmarkt leicht höher. (awp/mc/pg)