Sie siegte bei den Vorwahlen in 24 Bundesstaaten nach Prognosen der TV-Sender in den beiden wichtigsten Staaten New York und Kalifornien. Bei den Republikanern konnte der 71-jährige Senator und Vietnamkriegsveteran John McCain punkten, jedoch schaffte er nicht den erhofften Durchmarsch. Obama gewann nach Prognosen der TV-Sender in 13 Bundesstaaten, Clinton in 8, darunter aber politisch so wichtige Staaten wie New York und Kalifornien. Kalifornien, wo die Wahllokale erst um 05.00 Uhr MEZ schlossen, gilt als besonders wichtig, weil es allein dort um fast ein Zehntel der Delegierten für den demokratischen Nominierungsparteitag im Sommer geht.
Erwarteter Heimerfolg für Clinton
Senatorin Hillary Clinton feierte in New York ihren erwarteten Heimerfolg. «Heute ist Amerikas Nacht», sagte die Senatorin vor jubelnden Anhängern. Die Wähler hätten in Rekordzahlen für eine Erneuerung des Landes gestimmt. Auch Obama erklärte, die Wähler hätten für einen Wechsel gestimmt. «Unsere Zeit ist gekommen», rief er seinen begeisterten Anhängern zu. «Wir können das Blatt wenden.»
Vom Underdog zum Überflieger
Bei den Republikanern gewann Favorit John McCain in neun Staaten, darunter New York und Kalifornien. Der religiös-orientierte Mike Huckabee und Mitt Romney lagen etwa gleichauf hinter McCain mit je fünf Staaten. McCain rief den jubelnden Anhängern in seinem Heimatstaat Arizona zu, es liege zwar noch eine Wegstrecke vor ihm, aber es sei keine Untertreibung zu sagen, dass er dem Weissen Haus ein Stück näher gekommen sei. Mit Blick auf sein schlechtes Abschneiden zu Beginn des Wahlkampfes fuhr McCain fort, er habe nichts dagegen gehabt, der «Underdog» im Rennen gewesen zu sein. Jetzt aber sei es offensichtlich, dass er Favorit sei, «und ich habe nicht das Mindeste dagegen».
Nächste Vorwahlen in einer Woche
Obama zeigte nach Einschätzung von Kommentatoren, dass er bei den Wählern quer durch die USA ankommt. Er siegte unter anderem in Connecticut, Illinois, Alabama, Kansas sowie Utah, Minnesota, North Dakota und Alaska. Clinton gewann neben New York und Kalifornien unter anderem in New Jersey, Massachusetts, Tennessee und Arkansas. Wahlstrategen hatten schon im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass es bei den Demokraten nach dem «Super-Dienstag» eine Entscheidung gibt. Bereits in einer Woche stehen weitere Vorwahlen in Virginia und Maryland an. Offiziell werden die Kandidaten erst bei den Nominierungsparteitagen im Spätsommer gekürt. Die Präsidentenwahl findet am 4. November statt. (awp/mc/ps)