ETH Zürich und Lausanne gehen Partnerschaft mit Microsoft ein
Die Bedeutung eingebetteter Software könne nicht genügend betont werden, sagten Ralph Eichler und Patrick Aebischer, die Rektoren der ETHZ und EPFL bei der Vorstellung des Projektes. Eingebettete Software oder englisch «embedded software» befinde sich in unzähligen Alltagsgegenständen. Als «unsichtbare Informatik» erledige sie wichtige Aufgaben, wie etwa Sensoren, die in Schutzkleidung integriert werden und den Gesundheitszustand des Trägers überwachen. Aber auch der Autopilot eines Flugzeuges arbeite mit den Anwendungen.
Millionen-Beiträge von Microsoft
Microsoft unterstützt über das Projekt Microsoft Innovation Cluster for Embedded Software (ICES) Forschungsarbeiten in Zürich und Lausanne über fünf Jahre mit rund einer Million Franken jährlich. Der genaue Betrag richtet sich nach den eingegangenen Projektvorschlägen von Studenten. Im kommenden Juli sollen die Projekte anlaufen.
Wissenstransfer über eine Partnerschaft einfacher
Die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft soll den Hochschulen laut den Rektoren mehrere Vorteile bringen: Microsoft wisse, was der Markt verlangt. Andererseits sei der Wissenstransfer über eine Partnerschaft einfacher und Entwickler könnten auf Technologien zurückgreifen, die auf dem Markt noch nicht erhältlich seien. Wem die Rechte an entwickelten Anwendungen gehörten, werde je nach Projekt individuell abgeklärt, sagte Peter Waser, General Manager von Microsoft Schweiz.
Renomierte Forscherinnen und Forscher verpflichtet
Die ETH und EPFL setzten damit einen Schwerpunkt, sagte Aebischer. «Die Erkenntnisse werden auch für andere Forschungsbereiche der Hochschulen von grossem Nutzen sein», sagte Aebischer. Es seien zudem bereits renomierte Forscherinnen und Forschern für diesen Informatikbereich verpflichtet worden.
«Fruchtbare Zusammenarbeit» zwischen den technischen Hochschulen
Es werde viel über die Konkurrenz der beiden technischen Hochschulen in der Schweiz gesprochen, stellte EPFL-Rektor Patrick Aebischer fest. «Das Projekt zeigt nun, dass auch eine fruchtbare Zusammenarbeit stattfindet.»
Stärkung des Wirtschaftsstandortes Schweiz
Das Programm soll aber auch den Wirtschaftsstandort Schweiz stärken, dem es an qualifizierten Informatikern mangelt. «Die Informatik hat ein Imageproblem», sagte Willy Zwaenepoel, Vorsteher der EPFL-Fakultät für Informationswissenschaften. Seit dem Jahr 2001 haben sich die Studentenzahlen in der Informatik halbiert. «Wir müssen den jungen Leuten zeigen, dass Informatik nicht nur in Computern und Laptops ist, sondern auch in Flugzeugen, Autos und Waschmaschinen», saget Zwaenepoel. Das Programm soll dies aufzeigen und damit das Informatikstudium wieder attraktiver werden lassen.
Informatik gehört zur Grundausbildung
Einen starken Anstieg der Studierendenzahlen bewirke dies alleine noch nicht, geben die Rektoren zu. Deshalb propagierten die Hochschulen das Fach auch bei Besuchen in Schulen, denn Informatik gehöre heute zur Grundausbildung. Mit innovativen Ideen lasse sich schliesslich in der Informatik auch viel Geld verdienen. (awp/mc/pg)