Ethik-Investment: Anleger profitieren nachhaltig

Zu diesem Ergebnis kommt der unabhängige deutsche Branchendienst ECOreproter.de . Demnach investierten die Anleger Ende 2005 erst 7,51 Mrd. Euro, wohingegen beim Beginn der Datenermittlung der deutschen Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds sieben Jahre zuvor, nur zwölf dieser Finanzprodukte mit einem Gesamtvolumen von 300 Mio. Euro existierten.


Mit anhaltendem Wachstum zu rechnen
«Diese Entwicklung zeigt, dass man auch für die Zukunft von einem noch weiter anhaltenden Wachstum in diesem Segment ausgehen kann. Das Beispiel des Klimawandels verdeutlicht, dass sich dieses Thema sukzessive zum Geschäftsthema Nummer eins etabliert hat», so Jörg Weber, Chefredakteur und Experte für nachhaltiges Investment der ECOreporter.de AG, im Gespräch mit pressetext. Laut dem Fachmann werden Ethikkriterien somit zu Geschäftskriterien, die sich letztlich zu relevanten Erfolgskriterien der Unternehmen entwickeln. Der näher gehende Blick auf die untersuchten nachhaltigen Aktienfonds gibt darüber Aufschluss, dass neun von 62 im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von mehr als 20 Prozent aufweisen konnten. Der Aktienfonds PRIME VALUE Aktien Europa-Ethikfonds belegte mit plus 25,1 Prozent den Spitzenplatz. Auch der Aktienindex Stoxx Europe kam auf plus 17,9 Prozent.


Verbessertes Marketing
Laut Weber sei das Wachstum bei Ethikfonds einerseits durch Kursgewinne und nicht primär durch Mittelzuflüsse durch neue Anleger zu begründen. Andererseits habe sich auch das Marketing bei einigen wenigen Fondsanbietern teils erheblich verbessert. «Hinzu kommt, dass die Wahrnehmung der Unternehmen und Anleger durch die öffentliche Diskussion über die Nachhaltigkeit Erneuerbarer Energien positiv beeinflusst wurde», so Weber. Richtig eingesetzt, zahle sich ein Nachhaltigkeits- und Ethikfilter bei der Titelauswahl der Investoren langfristig aus.


180 «Negativkriterien» zur Orientierung
Obwohl Weber betont, dass es keine vorgeschriebene Definition von «Ethik» perse gibt, orientierten sich Ethikfonds grösstenteils an über 180 so genannten «Negativkriterien». Nach diesen aufgeschlüsselt, investieren solche Finanzprodukte nicht in jene Aktiengesellschaften, die in der Rüstungs- und/oder Nuklearwaffenindustrie tätig sind, sich nicht zu weltweit geltenden Menschenrechten bekennen oder nicht Kinderarbeit ächten. «Da jeder Mensch seine ganz individuellen Ethikgrundsätze verfolgt, sollte es sich bei Ethikfonds – sofern Anleger in ihrer Depotauswahl ein Auge darauf haben – für jeden lohnen», so Weber abschliessend. (pte/mc/pg)

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