An der New Yorker Börse war der Dow Jones Industrials am Donnerstag nach einer Aufholjagd mit einem hauchdünnen Minus von 0,09 Prozent auf 7.932,76 Punkte aus dem Rennen gegangen. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones stand am Morgen 1,88 Prozent über seinem Niveau des Handelsschlusses an den europäischen Börsen am Vortag. Dämpfend dagegen könnten die just veröffentlichten enttäuschenden Daten zum deutschen Bruttoinlandsprodukt wirken.
Besonderes Interesse gilt am Morgen den Geschäftszahlen des italienischen Öl- und Energiekonzerns Eni. Wegen des starken Einbruchs beim Ölpreis und der weltweiten Wirtschaftskrise rutschte das Unternehmen im vierten Quartal in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand laut Konzernangaben ein Minus von 874 Millionen Euro nach einem Gewinn von rund drei Milliarden Euro im Vorjahr. Bereinigt um Sondereffekte erzielte Eni einen Gewinn von 1,9 Milliarden Euro und damit rund 27 Prozent weniger als vor einem Jahr. Experten hatten hier mit einem Gewinn in dieser Grössenordnung gerechnet.
Der französische Medienkonzern Lagardere bestätigte trotz der Wirtschaftskrise die Prognose für den operativen Gewinn 2008. Allerdings schrumpfte der Umsatz laut Konzernangaben von 8,582 auf 8,214 Milliarden Euro. Damit blieben die Franzosen beim Umsatz hinter der Durchschnittsprognose der Analysten in Höhe von 8,3 Milliarden Euro zurück.
Kurz vor dem Wochenende richtet sich der Blick der Anleger erneut auf die Aktien des britischen australisch-britischen Metall- und Bergbaukonzern Rio Tinto. Der staatliche chinesische Aluminiumkonzern Chinalco teilte mit, dass es keine Pläne zu einer weiteren Aufstockung der Anteile an Rio Tinto gebe. Am Vortag hatten die Chinesen eine Kapitalspritze von 19,5 Milliarden US-Dollar in die angeschlagene Rio Tinto bestätigt, wobei der Anteil von derzeit 9 Prozent auf dann 18 Prozent erhöht werde.
An der Börse in Zürich dürften die Aktien des Pharmakonzerns Novartis wegen der Zulassung eines neuen Medikamentes das Interesse der Anleger auf sich ziehen. Die EU-Kommission gab grünes Licht für das biotechnologisch erzeugte Generikum Filgrastim. Filgrastim dient der Behandlung der Neutropenie und stimuliert die Produktion weisser Blutkörperchen. Ausserdem werden die Anleger auch die Aktien Elektro- und Automationstechnikkonzern ABB im Blick haben. Analysten der UBS haben das Kursziel für die Papiere der ABB von zuvor 12 Schweizer Franken auf nunmehr 13,50 Franken angehoben, die Bewertung der Aktie aber weiter auf «Sell» belassen.
Schliesslich dürften die Anleger auch die Aktien der grossen europäischen Chiphersteller im Blick haben. Analysten der Schweizer Grossbank UBS setzten die europäischen Halbleiter-Hersteller von zuvor «Underweight» auf «Overweight». Die bessere Bewertung des angeschlagenen Chip-Sektors könnte nach Einschätzung von Experten für Bewegung bei den Aktien von ASML Holding und STMicroelectronics sorgen, zumal UBS die Aktien von STMicroelectronics noch gesondert nach oben stufte. (awp/mc/ps/09)