Die wichtigsten amerikanischen Aktienindizes waren am Donnerstag den fünften Tag in Folge gestiegen und mit Jahreshöchstständen aus dem Handel gegangen. Die Börse in Tokio schloss hingegen etwas schwächer. Am Nachmittag dürften US-Konjunkturdaten wie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan den Handel bewegen. Potter verwies zudem auf den bevorstehenden Jahrestag des Lehman-Zusammenbruchs. «Die Indizes haben sich grösstenteils deutlich von ihren Tiefs erholt – Grund genug, sich gut zu fühlen», schrieb der Experte in seinem Morgenkommentar.
Anleger sollten nach den jüngsten Aussagen von Timothy Geithner den Bankensektor im Auge behalten. Der US-Finanzminister hält einen Schwenk der Wirtschaftspolitik in den USA für möglich. Die Konjunktur habe inzwischen soviel Kraft, dass es möglich sei, von einem auf die Rettung der Wirtschaft bedachten Kurs nun auf eine Unterstützung der Erholung umzuschwenken, sagte Geithner am Vorabend. Mit Eintritt in diese neue Phase sei es an der Zeit, Teile der aussergewöhnlichen Hilfen für den Finanzsektor wieder zurückzunehmen. Staatlich gestützte Banken hätten mittlerweile mehr als 70 Milliarden Dollar an öffentlichen Hilfen zurückgezahlt.
Rohstoff-Aktien könnten im Zuge der vorgerückten Öl- und Metallpreise in Bewegung geraten. Öl-Titel wie die von Total, BP und Royal Dutch Shell sowie die schwergewichteten Minen-Aktien an Londons Börse könnten daher auf Interesse stossen. Auch Thomas Cook, von denen am Vortag 376 Millionen Aktien zu je 240 Pence platziert worden waren, dürften weiter im Blick stehen.
Auch ein erneuter Blick auf Technologie-Werte, insbesondere die aus der Halbleiterbranche, könnte sich lohnen. Die US-Bank JPMorgan erhöhte für die Titel von ASML Holding, STMicroelectronics und ARM Holdings ihre Kursziele. Bereits am Vortag zählten Halbleiter-Werte nach angehobenen Prognosen von ASML und Texas Instruments zu den grössten Gewinnern.
Zudem könnten auch noch die Aktien der Pharmakonzerne GlaxoSmithKline und Novartis in den Mittelpunkt rücken. Japans Regierung will sich bei beiden Herstellern mit Schweinegrippe-Impfstoffen für fast 50 Millionen Menschen eindecken, hiess es in einem Pressebericht. (awp/mc/ps/07)